TGCT ist ein seltener, gutartiger, lokal aggressiver Weichteiltumor. Durch den fehlgesteuerten Signalweg des koloniestimulierenden Faktors 1 (CSF-1)/CSF-1-Rezeptors (CSF-1R) sammeln sich nichtneoplastische Entzündungszellen in den Gelenken an. Die Folge: starke, chronische Gelenkschmerzen bei den überwiegend jüngeren Patienten mit erheblichen Bewegungseinschränkungen. Trotz chirurgischer Maßnahmen kommt es bei bis zu 63 % der Patienten zu Rezidiven. Mit Pimicotinib (ABSK021), einem oralen CSF-1R-Inhibitor, konnte nun in der Phase-III-Studie MANEUVER der primäre Endpunkt erreicht werden [1]. In die Studie wurden 94 Erkrankte mit TGCT eingeschlossen, die randomisiert und doppelblind entweder Pimicotinib oder Placebo erhielten. In Woche 25 konnte in der Verumgruppe eine Ansprechrate von 54,0 % erzielt werden (vs. 3,2 % unter Placebo; p < 0,0001), berichtete Prof. Vinod Ravi, Houston, TX/USA.
In der primären Analyse verringerte sich bei fast zwei Dritteln der Behandelten in der Pimicotinib-Gruppe das Tumorvolumen (gemäß des Tumorvolumen-Scores; TVS) um mindestens 50 % (63,5 vs. 3,2 % unter Placebo; p < 0,0001). Zudem verbesserten sich statistisch signifikant und klinisch relevant der aktive Bewegungsumfang (p = 0,0003) und die körperliche Funktionsfähigkeit, gemessen anhand des Messinstruments PROMIS‑PF (p = 0,0074). Darüber hinaus wurde unter Pimicotinib eine Verringerung in Bezug auf stärkste Steifheit (p < 0,0001) und stärkste Schmerzen (p < 0,0001) beobachtet.
Behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (TEAE) unter der Pimicotinib-Therapie führten bei einem Patienten zum Abbruch der Therapie. Dosisreduktionen aufgrund von TEAE waren bei 7,9 % der Behandelten nötig. Eine Zulassung wurde bereits bei der chinesischen Zulassungsbehörde beantragt.
Angelika Ramm-Fischer