„In baldiger Zukunft wird es beim metastasierten Mammakarzinom keine klassischen Chemotherapien mehr geben, sondern nur noch ADC“, prognostizierte Prof. Michael P. Lux, Paderborn. Dato-DXd gehört wie Trastuzumab-Deruxtecan und Sacituzumab-Govitecan zu den ADC der dritten Generation, deren zielgerichtete Wirksamkeit durch den Bystander-Effekt auf Nachbarzellen ergänzt wird.
Untersucht und zugelassen wurde Dato-DXd bei endokrin resistenten Erkrankten mit inoperablem oder metastasiertem HR+/HER2– Brustkrebs, die mit mindestens einer Cx vorbehandelt waren.
Dabei verglich man in der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie TROPION-Breast01 das ADC mit einer konventionellen Chemotherapie nach Wahl des Arztes. Dato-DXd verbesserte das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) signifikant (Hazard Ratio [HR] 0,63; p < 0,001). Als „beeindruckend“ bezeichnete Lux den konsistenten Vorteil in allen untersuchten Subgruppen. So war die Verbesserung des PFS unabhängig von der Länge einer vorangegangenen CDK4/6-Inhibitor-Therapie oder dem Vorliegen von Hirnmetastasen.
Nebenwirkungen vom Grad ≥ 3 waren im Kontrollarm mit 46 versus 22 % doppelt so häufig wie unter Dato-DXd. Wichtig für das Toxizitätsmanagement sei eine ausreichende prophylaktische Antiemese vor der Dato-DXd-Infusion und an den Folgetagen, betonte Lux. Sein Fazit: Nach Ausschöpfen endokrinbasierter Therapien und nach Cx bestand für Patientinnen mit HR+ mBC ein hoher Bedarf nach neuen Optionen. Mit seiner der Cx überlegenen Wirksamkeit komme Dato-DXd in der Zweitlinie ein wesentlicher Stellenwert zu.
Mascha Pömmerl