Trotz RCT würden 30 % der Frauen mit lokal fortgeschrittenem Zervixkarzinom binnen drei Jahren ein Lokalrezidiv entwickeln, sagte der Gynäkoonkologe PD Dr. Bastian Czogalla, München. Nur circa 70 % seien nach fünf Jahren noch am Leben. In der KEYNOTE-A18-Studie sei eine Weiterentwicklung der Behandlung durch Addition von Pembrolizumab (Keytruda®) geglückt [1]. Das Potenzial der Checkpoint-Inhibition sei voll nutzbar, da die RCT den immunologisch kalten Tumor in einen heißen überführe, meinte Czogalla.
Definitiv nicht vorbehandelte Frauen mit lokal fortgeschrittenem Zervixkarzinom hatten 1:1-randomisiert erhalten: entweder fünf Zyklen Pembrolizumab (200 mg i. v. q3w) parallel mit fünf Zyklen Cisplatin (40 mg/m2 i. v. wöchentlich) und Strahlentherapie (External Beam Radiotherapy [EBRT], danach Brachytherapie), gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit 15 Zyklen Pembrolizumab (400 mg i. v. q6w) oder die gleiche Behandlung mit Placebo anstelle von Pembrolizumab. Die primären Endpunkte waren das PFS und das OS. In der zweiten Interimsanalyse nach einem medianen Follow-up von 29,9 Monaten war in der zulassungsrelevanten Population im Stadium III bis IVA gemäß FIGO 2014 (n = 601) das Risiko für Progression oder Tod im Verumarm um 43 % (Hazard Ratio [HR] für PFS 0,57; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,43–0,76) gegenüber dem Placeboarm gesenkt; Gleiches galt für das Mortalitätsrisiko (HR für OS 0,57; 95 %-KI 0,39–0,83) [1].
Neue Sicherheitssignale wurden nicht dokumentiert. Gemeinsam mit der Strahlentherapeutin Prof. Stefanie Corradini, München, betonte Czogalla abschließend die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit von Radioonkologie und Gynäkoonkologie, die sich nicht nur in der Neuzulassung zeige, sondern auch im klinischen Alltag unverzichtbar sei.
Dr. Claudia Schöllmann