Die Herausforderung bestehe gerade bei prämenopausalen Patientinnen darin, bereits bei Erstdiagnose eines HR+/HER2– eBC eine umfassende Risikoeinschätzung vorzunehmen, erklärte Prof. Diana Lüftner, Märkische Schweiz. So reduziere bei erhöhtem Rezidiv- beziehungsweise Metastasierungsrisiko der zusätzliche adjuvante Einsatz einer endokrinbasierten Therapie mit einem CDK4/6-Inhibitor das Risiko für Fernmetastasen und sei der alleinigen Therapie mit einem nichtsteroidalen Aromatasehemmer (NSAI) plus GnRH-Analogon überlegen. In der Studie NATALEE beispielsweise profitierten auch Patientinnen ohne oder mit maximal drei befallenen axillären Lymphknoten von der zusätzlichen Gabe des CDK4/6-Inhibitors Ribociclib (Kisqali®) [1].
Lüftner verwies zudem auf die retro-spektive Studie IRINA [2] mit den Daten aus der NATALEE-Studie sowie einer retro-spektiven Datenerhebung aus 56 deutschen Brustzentren bei prämenopausalen Patientinnen mit HR+/HER2– eBC und mittlerem bis hohem Risiko (CLEAR-B-Studie). Hier zeigte sich, dass die adjuvante endokrinbasierte Therapie mit Ribociclib/NSAI plus Ovarfunktionssuppression (OFS) bezüglich dem fernmetatasenfreien und rezidivfreien Überleben der Tamoxifen-Therapie ± OFS überlegen war – dies bei jeweils vergleichbaren Therapieabbruchraten.
Um das Metastasierungsrisiko zu mi-nimieren, sollte dieses Patientenkollektiv laut Lüftner zusätzlich zur adjuvanten endokrinen Therapie einen CDK4/6-Inhibitor erhalten.
Birgit-Kristin Pohlmann