In der Phase-III-Studie verglich man das HER2-gerichtete T-DXd (Enhertu®) als Monotherapie und in Kombination mit P mit dem aktuellen Standard THP bei 1.157 Erkrankten mit HER2+ metastasiertem Mammakarzinom (mBC), die für ihr mBC höchstens eine endokrine Therapielinie erhalten haben. Bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology 2025 wurden erste Daten der Studie DESTINY-Breast09 zum Vergleich T-DXd plus P versus THP präsentiert. T-DXd plus P verlängerte das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) von 26,9 auf 40,7 Monate (Hazard Ratio 0,56; p < 0,00001) [1]. Der PFS-Vorteil war in den untersuchten Subgruppen konsistent. Prof. Frederik Marmé, Mannheim, betonte das deutlich längere mediane Ansprechen im T-DXd-Arm (39,2 vs. 26,4 Monate unter THP). Nach 24 Monaten waren noch 73,3 % der mit T-DXd plus P Behandelten unter Therapie gegenüber 54,9 % im THP-Arm. Die Daten zum Gesamtüberleben sind noch unreif. Marmés Fazit: „T-DXd wird sich als ein Erstlinienstandard beim HER2+ mBC etablieren.“
In der Praxis blieben allerdings noch Fragen offen, wie zum Beispiel die, welches Patientenkollektiv T-DXd benötige und wer auch mit THP eine Langzeitremission erzielen könne, sowie die der richtigen Therapiedauer. Bei der Therapie mit ADC der dritten Generation sei ein interdisziplinäres Nebenwirkungsmanagement essenziell, mahnte Prof. Marc Thill, Frankfurt am Main. Dazu gehöre das Monitoring auf eine mögliche interstitielle Lungenerkrankung während der langen Therapie mit T-DXd mit frühzeitiger Intervention und Kortisongabe bei auffälliger Bildgebung auch ohne Symptome.
Mascha Pömmerl