HR-positives frühes Mammakarzinom: gBRCA-Testraten unbefriedigend
Beim keimbahnmutierten BRCA1/2 (gBRCA1/2m) verlängert adjuvantes Olaparib das Überleben, wenn ein HER2-negatives (HER2–) frühes Mammakarzinom (eBC) mit hohem Rezidivrisiko vorliegt. Das haben Langzeitdaten der OlympiA-Studie bestätigt; auch die AGO Kommission Mamma vergibt 2025 in dieser Situation erneut eine ++ Empfehlung. Trotzdem sind die gBRCA1/2-Testraten noch zu niedrig.
„So können wir die Möglichkeiten, die die erste zielgerichtete adjuvante Therapie mit Olaparib (Lynparza®) uns bietet, nicht gut genug ausschöpfen“, kritisierte Prof. Tjoung-Won Park-Simon, Hannover. Beim frühen triple-negativen Mammakarzinom (TNBC) seien die Testraten insgesamt besser als beim hormonrezeptorpositiven (HR+) eBC mit hohem Rezidivrisiko, erklärte sie. Gerade wenn keine positive Familienanamnese vorliege, würden Ärzte oft nicht an die Testung denken, so ihre Einschätzung.
Park-Simon betonte die hohe therapeutische Relevanz einer frühzeitigen und umfassenden gBRCA1/2-Testung beim frühen HER2– Mammakarzinom mit hohem Rezidivrisiko. Diese sei die Grundlage für eine frühzeitige Therapieplanung und die potenziell lebensverlängernde adjuvante Therapie mit Olaparib. „Alle gBRCA-Diagnostik beim eBC ist erstattungsfähig“, ergänzte die Gynäkologin.
2024 vorgestellte 6-Jahres-Daten der OlympiA-Studie bestätigten den bereits nach drei Jahren gezeigten Vorteil durch adjuvantes Olaparib hinsichtlich des Überlebens ohne invasive Erkrankung (iDFS) und des Gesamtüberlebens (OS). So senkte Olaparib bei einer Nachbeobachtungszeit von 6,1 Jahren das Risiko für ein invasives rezidiviertes Mammakarzinom, ein Zweitkarzinom oder Tod im Vergleich zu Placebo um 35 % (Hazard Ratio [HR] 0,65). Zudem reduzierte es das Sterberisiko im Vergleich zu Placebo um 28 % (HR 0,72) [1]. „Das, was Sie am Anfang machen, setzt den Effekt. Der Vorteil beim OS bleibt erhalten – er vergrößerte sich in der Studie OlympiA sogar über die Zeit“, resümierte Park-Simon.
Mascha Pömmerl
Virtuelle Fachpresseveranstaltung „AGO-Update 2025:
Aktuelle Empfehlungen im eBC – was kommt, was bleibt, was ändert sich?“ am 31.03.2025, veranstaltet von AstraZeneca und MSD Sharp & Dohme.