Laut Peters verschlechtern bestimmte Genmutationen die Prognose beim Prostatakarzinom. Zudem seien sie mit einem Erkrankungsbeginn bereits in jungen Jahren verbunden. Die Therapie müsse deshalb entsprechend des Mutationsstatus ausgewählt werden. Wie Peters erklärte, spiele auch die Vortherapie eine Rolle. So wird der Expertin zufolge beim Übergang vom metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinom (mHSPC) ins mCRPC-Stadium ein Wechsel des Therapieprinzips empfohlen, etwa von einem Antiandrogen aus der „Lutamid-Gruppe“ zur Kombination aus dem PARP-Inhibitor Olaparib (Lynparza®) plus Abirateron in Kombination mit Prednison. 

Bei einem Switch sind Olaparib als Monotherapie (bei BRCA1/2-Mutation) und Olaparib in der Kombination mit Abirateron (plus Prednison/Prednisolon; unabhängig von BRCA1/2-Mutationen) die beiden einzig zugelassenen Therapieoptionen für Patienten mit Antiandrogenvorbehandlung, für die keine Chemotherapie indiziert ist. 

Anhand der Post-hoc-Daten der Studie PROpel erörterte Peters, dass auch Patienten mit einem prognostisch ungünstigeren symptomatischen mCRPC von einer besseren Wirksamkeit unter der Kombination Olaparib plus Abirateron versus einer Abirateron-Monotherapie (jeweils plus Prednison) bei guter Verträglichkeit profitieren können [2]. In der Kombinationsgruppe wurde ein medianes radiografisches progressionsfreies Überleben von 14,1 versus 13,8 Monaten in der Vergleichsgruppe erreicht (HR 0,78; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,54–1,13). Zudem konnte unter der Kombination eine Verlängerung des medianen Gesamtüberlebens von 22,8 auf 22,9 Monate (HR 0,82; 95 %-KI 0,58–1,16) und eine Reduktion des Mortalitätsrisikos dokumentiert werden.  

Elke Engels

Virtuelles Post-ASCO-Fachpressegespräch „Klinische Evidenz trifft Praxis: Update zu PARPi-NHA-Kombinationen in der Erstlinientherapie des mCRPC“ am 19.02.2025, veranstaltet von AstraZeneca und MSD Sharp & Dohme.