Fortgeschrittenes Endometriumkarzinom: Immun- plus Chemotherapie ohne Biomarkereinschränkung

Seit Januar 2025 kann der PD-1-Inhibitor Dostarlimab in Kombination mit Carboplatin und Paclitaxel (CP) biomarkerunabhängig bei allen Patientinnen mit primär fortgeschrittenem oder rezidivierendem Endometriumkarzinom (EC) eingesetzt werden, für die eine systemische Therapie infrage kommt.

Dass die Kombination aus Dostarlimab (Jemperli®) und CP nicht mehr nur bei den genetisch instabilen Tumoren mit Mismatch-Reparatur-Defizienz (dMMR)/hoher Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H) eingesetzt werden kann, sei eine wichtige Option beim fortgeschrittenen EC, sagte Prof. Barbara Schmalfeldt, Hamburg. Die Zulassungserweiterung beruht auf Daten der Phase-III-Studie RUBY, in der Dostarlimab plus CP versus Placebo plus CP, gefolgt von Dostarlimab oder Placebo für bis zu drei Jahre, beim primär fortgeschrittenen/rezidivierenden EC untersucht worden war. Bei 24 % der Patientinnen war eine dMMR nachgewiesen worden. 76 % hingegen hatten ein EC mit Mismatch-Reparatur-Profizienz (MMRp) – „eine sehr heterogene Gruppe mit einem höheren Anteil an aggressiven Histologien“, erklärte Prof. Lars Hanker, Münster, Studienleiter in Deutschland. 

Neben der signifikanten Verlängerung des Gesamtüberlebens (OS) um 16 Monate in der ITT-Population (Hazard Ratio 0,69) wurde in präspezifizierten Subgruppenanalysen eine klinisch bedeutsame Verlängerung des medianen OS um sieben Monate bei Frauen mit MMRp-EC nachgewiesen [1].

Die häufigsten behandlungsbedürftigen Nebenwirkungen traten zu Beginn der Kombinationstherapie auf und klangen nach der Chemotherapiephase ab. Häufigste immunvermittelte Nebenwirkung unter Dostarlimab war Hypothyreoidismus. „Im Dostarlimab-Arm verbesserte sich die Lebensqualität im Laufe der Therapie“, berichtete Hanker.

Zur empfohlenen routinemäßigen Testung auf dMMR/MSI-H bei allen Patientinnen mit EC ergänzte Prof. Dominik Denschlag, Bad Homburg, dass sich der MMR-Status zwischen Primarius und Rezidiv ändern könne, sodass bei einem Rezidiv eine erneute molekularbiologische Bestimmung erfolgen sollte. Nach platinbasierter Therapie kann Dostarlimab bei dMMR als Monotherapie eingesetzt werden.  

 Mascha Pömmerl