Die Massenspektrometrie (MS) ist ein analytisches Verfahren, bei dem das Masse-zu-Ladungsverhältnis (m/z-Ratio) von Ionen bestimmt wird. Seit Arthur Jeffrey Dempster und Francis William Aston die technischen Grundlagen heutiger Massenspektrometer entwickelt haben – letzterer erhielt dafür 1922 den Nobelpreis für Chemie – ist die Methodik dank zahlreicher Weiterentwicklungen als Standardverfahren in der (bio-)chemischen Analytik nicht mehr wegzudenken.
Der Einsatzbereich der Massenspektrometrie war zunächst (akademischen) Entwicklungslaboratorien vorbehalten. Der Interessenschwerpunkt lag dabei im Bereich „Proteomics“, also der qualitativen und quantitativen Analytik einer Vielzahl von Proteinen und Proteinmodifikationen in Modellsystemen. Die Einsatzmöglichkeiten wurden kontinuierlich auf medizinisch-diagnostische Anwendungsbereiche ausgeweitet, da die Methode aufgrund des physikalischen Analyseprinzips eine hohe Rückführbarkeit zeigt und daher als Referenzmethode gilt.
In der medizinischen Diagnostik hat die Massenspektrometrie heutzutage in folgenden Bereichen eine etablierte Anwendung:
Beim Therapeutischen Drugmonitoring (TDM) wird sie zur präzisen und sicheren Konzentrationsbestimmung von niedermolekularen Arzneimitteln wie Antibiotika oder Immunsuppressiva eingesetzt. Auch hochmolekulare Medikamente wie etwa Biologicals können durch spezielle Probenvorbereitung (tryptischer Verdau) und Identifikation quantotypischer Peptide analysiert werden (Abb. 1).