Die Europäische Kommission hat im April 2025 Pirtobrutinib (Jaypirca®) als ersten nichtkovalenten (reversiblen) Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) als Monotherapie für die Behandlung von Erwachsenen mit rezidivierter oder refraktärer chronisch lymphatischer Leukämie (r/r CLL) nach einer BTKi-Vorbehandlung zugelassen. Pirtobrutinib bindet reversibel und unabhängig von bekannten Mutationen (z. B. C481-Mutationen) in der ATP-Bindungstasche des BTK-Proteins, wodurch Resistenzen überwunden werden können. Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie BRUIN CLL-321, in der mit einer Pirtobrutinib-Monotherapie das progressionsfreie Überleben (PFS) bei guter Verträglichkeit signifikant verlängert werden konnte – im Vergleich zu einer kombinierten Immunchemotherapie aus Idelalisib plus Rituximab (IdelaR) oder Bendamustin plus Rituximab (BR) [Sharman JP et al. Blood. 2024;144(suppl 1):Abstr 642]. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von circa 19 Monaten betrug das PFS unter Pirtobrutinib 14,0 versus 8,7 Monate im Kontrollarm (Hazard Ratio 0,54; 95 %-Konfidenzintervall 0,39–0,75; p = 0,0002). Die Therapie mit Pirtobrutinib ging mit einem um 46 % reduzierten Risiko für Progress oder Tod einher. Die meisten der beobachteten unerwünschten Ereignisse waren vom Grad 1 bis 2. Blutungen und kardiovaskuläre Nebenwirkungen traten nur vereinzelt auf.
Redaktion