Post-COVID-19-Syndrom bei Kindern: Ursache (noch) ungeklärt
DOI: https://doi.org/10.47184/td.2021.01.08 Kinder und Jugendliche können nach durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion an einem multisystemischen Entzündungssyndrom erkranken: Es ist gekennzeichnet durch hohes Fieber, gastrointestinale Symptome und kann mit einer eingeschränkten Dysfunktion des linken Herzventrikels einhergehen. Die Pathogenese ist unbekannt, jedoch zeigen sich Parallelen zum Kawasaki-Syndrom, einer systemischen Entzündung kleiner Arterien.
PMIS, Kawasaki-like Disease, CRP, IL-6, PCT, Troponin, NT-proBNP, Gerinnungsaktivierung
Nach den bislang vorliegenden Daten aus Studien sind Kinder und Jugendliche bei Infektionen durch SARS-CoV-2 im Hinblick auf Klinik (z. B. Notwendigkeit zur Sauerstoffgabe) und Letalität weniger betroffen als Erwachsene [1–3]. Ein Teil der Verläufe ist asymptomatisch (bis über ein Drittel), nur vereinzelt mussten Kinder überhaupt wegen schwerer Symptomatik stationär versorgt werden (Ausnahme Kinder mit Trisomie 21), letale Verläufe sind sehr selten (populationsbasierte Daten aus China zur Letalität: 2,2 % bei Erwachsenen vs. 0,002 % bei Kindern/Jugendlichen < 19 Jahren) [4].
Im Verlauf der Pandemie sind jedoch Cluster von Kindern in Europa und den USA aufgetreten, die eine Toxic-Shock-Symptomatik bzw. Zeichen von inkomplettem Kawasaki-Syndrom gezeigt haben. Die Symptomatik trat zwischen Woche 2 und 4 nach akuter SARS-CoV-2-Infektion auf.