Gastkommentar: Auch bei Kindern sinnvoll!

Bei Infektionen durch Clostridioides difficile (CDI) denkt man am ehesten an Krankenhaus-assoziierte Diarrhöen bei älteren Patienten. Doch Infektionen bei Kindern stehen zunehmend im Fokus; hier gibt es jedoch einige Besonderheiten zu beachten: Aufgrund der hohen Prävalenz asymptomatischer Kolonisation bei jüngeren Kindern empfehlen die American Academy of Pediatrics (AAP) und die Infectious Diseases Society of America (IDSA), Routinetests auf CDI bei Neugeborenen und Säuglingen mit Diarrhö zu vermeiden; stattdessen sollte C. difficile als mögliche Ätiologie der klinischen Erkrankung bei Kindern im Alter von 1–3 Jahren in Betracht gezogen werden, auch wenn alternative Ätiologien (insbesondere virale) zunächst ausgeschlossen werden müssen1,2. Tatsächlich haben etwa 20 % der jungen Patienten, in deren Stuhl C. difficile nachgewiesen wurde, gleichzeitig eine Positivität für andere Erreger3,4. Daher sind hier andere diagnostische Tests zur Abklärung der Durchfallursache zwingend erforderlich. Wie in der jüngsten Aktualisierung der IDSA empfohlen, muss darüber hinaus das Vorhandensein von C. difficile bei Kindern untersucht werden, die älter als 2 Jahre sind und an Durchfall und spezifischen Risikofaktoren leiden (d. h. neuerdings mehrfache antimikrobielle Therapie, Immunsuppression, IBD und Morbus Hirschsprung), da sie anfälliger sind oder in der Vergangenheit Gesundheitseinrichtungen ausgesetzt waren4. Der diagnostische Ansatz für CDI bei Kindern, die älter als 3 Jahre sind, ist jedoch derselbe, der für Erwachsene empfohlen wird.

Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Ambrosch
Mitglied der Redaktion

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