Epidemiologie
Das Risiko für Tumorpatienten, eine symptomatische VTE zu entwickeln, ist im Mittel (s. u.) vier- bis siebenfach erhöht [1]. Bei rund 20 % aller Patienten mit VTE liegt zeitgleich eine Krebserkrankung vor. Insbesondere beim Auftreten nicht-risikoassoziierter VTE ist daher auch an ein bis dahin nicht diagnostiziertes, okkultes Malignom zu denken und alters-, geschlechts- und risikoadaptierte Vorsorgeuntersuchungen zu empfehlen [2]. Umgekehrt tritt bei jedem fünften Krebspatienten im Krankheitsverlauf eine CAT mit negativen Auswirkungen auf Morbidität, Lebensqualität und Prognose auf. VTE sind nach dem Tumorprogress die zweithäufigste Todesursache bei Tumorpatienten [3, 4]. Im Vergleich zu Nicht-Tumorpatienten haben CAT-Patienten auch bei adäquater Therapie (s. u.) erhöhte VTE- und Blutungsrisiken [4, 5]. Bei zunehmend verbesserter Prognose kardiovaskulärer Erkrankungen und zunehmender Lebenserwartung von Tumorpatienten ist eine weitere relative und absolute Zunahme von CAT zu erwarten. Auch oberflächliche Venenthrombosen (OVT) – nicht Gegenstand dieser Übersicht – treten bei Malignompatienten mit negativer prognostischer Bedeutung häufiger auf.