Software (fast) überall

Nach den vielen Meldungen in der Presse über die Befürchtung, dass eine Künstliche Intelligenz (KI) in Zukunft Studierenden das Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten abnehmen wird und zudem noch das Medizinexamen in den USA bestehen kann, war deren Nutzung auch für diese Ausgabe von Trillium Diagnostik verlockend: Gleich mehrere Autorinnen und Autoren vermeldeten, dass sie spaßes­halber versucht haben, ihre Beiträge von ChatGPT schreiben zu lassen. Eine Kostprobe finden Sie hier. Das Fazit lautete meist, dass die KI ganz vernünftige Texte liefert, der Informa­tionsgehalt für Redaktion und Verfassende aber erstmal zu wünschen übrig lässt. Ein Problem, das sich vielleicht durch konkretere Nachfragen und den Einbezug von wissenschaftlichen Quellen in die Fragestellung verringern lässt. Zunächst einmal stellt das Tool eine interessante Möglichkeit dar, sich schnell einen Überblick über ein bestimmtes Thema zu verschaffen. Eine Überprüfung der Fakten durch einen Menschen bleibt aber unerlässlich.

Software für die Labormedizin finden Sie in unserer tabellarischen Übersicht von Laborinformationssystemen. 

Auf den ersten Blick ohne Software-Unterstützung kommen die ersten drei Beiträge unseres Schwerpunktes zur pädiatrischen Labormedizin aus. Gleich zwei dieser Beiträge widmen sich der Diagnostik von Lebererkrankungen. Hier geht es zum einen um die labordiagnostische Differenzierung verschiedener Pathomechanismen einer Hepatopathie, zum anderen um viral verursachte Hepatitiden und deren Diagnostik. Der dritte Beitrag befasst sich mit der Entstehung und Diagnostik von Diabetes mellitus Typ 1.

Im Vordergrund steht die Software wieder beim Beitrag zur Bestimmung von Referenzintervallen bei Kindern, in dem gleich mehrere kostenfreie Werkzeuge vorgestellt werden. Wichtige Stichworte sind hier kontinuierliche Referenzgrenzen und zlog-Werte. Letztere begegnen uns in dieser Ausgabe immer wieder, beispielsweise im folgenden Beitrag zum zlog-NT-proBNP bei Kindern mit angeborenen Herzfehlern, der auf einer im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichneten Originalpublikation von Jonas Palm basiert. Auch in der elektronischen Patientenakte im Medizinischen Informationsobjekt (MIO) Laborbefund wird das Datenfeld für den zlog-Wert eine Rolle spielen. So können Messwerte u. a. unabhängig von Einheiten und Messmethoden interpretiert werden, solange man die Unter- und Obergrenze des jeweiligen Referenzintervalls kennt. Sollten Sie nach der Lektüre dieser Ausgabe noch nicht genug von Referenzintervallen und zlog-Werten haben, können die E-Learning-Kurse der Trillium Akademie sicher weiterhelfen.

Autor
Dr. med. vet. Sabine Ramspott