Gastkommentar - Vielversprechende Zukunft

Die Autorinnen beschreiben das Kopplungssystem aus Gaschromatografie und Massenspektrometrie (MS) als den Goldstandard in der medizinischen Dia­gnostik. Im Vergleich zur Ionenmobilitätsspektrometrie (IMS) kann die Kopplung in den Punkten Mobilität, Handhabung und apparativer Aufbau wenig überzeugen. Ionenmobilitätsspektrometer trennen Ionen anhand ihrer Bewegung in der Gasphase und eignen sich insbesondere als extrem schnelle und empfindliche Sensoren für Spurengase in Luft. Liebevoll „künstliche Nase“ genannt, findet die IMS seit den 1960er-Jahren in sicherheitstechnischen und militärischen Anwendungen starke Verbreitung. Sie hilft bei der Detektion von Drogen und Explosivstoffen an Flughäfen und beim Nachweis von Kampfstoffen für das Militär. Ihr Einsatz in weiteren Anwendungsfeldern der analytischen Chemie hat erst in den letzten zwei Jahrzehnten zugenommen, gerade dort, wo schnelle Ergebnisse von preisgünstigen, oft auch mobilen Geräten von Vorteil sind. Im Anwendungsfeld der Lebensmittelqualität und -sicherheit konnte in vielen Studien gezeigt werden, dass das IMS mit gaschromatografischer Vortrennung geeignet ist, die Herkunft vieler Lebensmittel wie Olivenöle, Honige oder Gewürze zu charakterisieren. Die Entscheidung für eine IMS im Forschungsbereich der flüchtigen organischen Verbindungen hat viele Vorteile: Es wird eine robuste, mobile und nicht-invasive Technik gewählt, die sich im Vergleich zur MS durch Mobilität, eine hohe Nachweisstärke und den geringeren Preis auszeichnet.

Hannah Schanzmann
Universität Witten/Herdecke
Hochschule Hamm-Lippstadt
hannah.schanzmann@hshl.de

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