Durvalumab plus FLOT: neue Hoffnung bei operablem Magen- und GEJ-Adenokarzinom
Magenkarzinome und GEJ zählen weltweit zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen. Das perioperative Chemotherapieregime FLOT (5-Fluorouracil, Leucovorin, Oxaliplatin und Docetaxel) ist der Therapiestandard bei resezierbarer Erkrankung; er verbessert die Langzeitprognose der Erkrankten, kann jedoch ein Wiederauftreten nicht zuverlässig verhindern. Über die Hälfte der Patienten erleidet nach kurativ intendierter Operation ein Rezidiv. Checkpoint-Inhibitoren wie der PD-L1(„programmed death-ligand 1“)-Inhibitor Durvalumab, die sich bereits in der metastasierten Situation bewährt haben, bieten nun auch im Frühstadium neue Perspektiven, wie aktuelle Daten vom ESMO Congress 2025 zeigen.
Prof. Josep Tabernero, Barcelona, Spanien, präsentierte die finalen Ergebnisse der globalen, doppelblind durchgeführten Phase-III-Studie MATTERHORN, in der man die ergänzende Gabe von Durvalumab zu FLOT evaluierte. Eingeschlossen waren 948 Patienten mit lokal fortgeschrittenem, resezierbarem Magen- oder GEJ-Karzinom, die 1:1-randomisiert entweder Durvalumab alle vier Wochen plus FLOT alle zwei Wochen (zwei Zyklen präoperativ, zwei Zyklen postoperativ), gefolgt von zehn Zyklen Durvalumab-Monotherapie oder Placebo plus FLOT, nach gleichem Schema erhielten. Primärer Endpunkt war das ereignisfreie Überleben (EFS); wichtige sekundäre Endpunkte waren das Gesamtüberleben (OS), die pathologische Ansprechrate (pCR) sowie der Lymphknotenstatus (ypN) [1].
Nachdem eine Zwischenanalyse im Juni 2025 bereits eine signifikante Verbesserung des EFS (Hazard Ratio [HR] 0,71; p < 0,001) mit einer 2-Jahres-EFS-Rate von 67,4 versus 58,5 % unter Placebo ergeben hatte [2], bestätigte die beim ESMO Congress 2025 präsentierte finale OS-Analyse erstmals einen signifikanten Überlebensvorteil für Durvalumab plus FLOT. Wie Tabernero berichtete, war das mediane OS in beiden Armen noch nicht erreicht; gleichwohl war der Arm mit Durvalumab dem reinen FLOT-Arm signifikant überlegen – mit einer HR von 0,78 (95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,63–0,96; p = 0,021) (Abb. 1).