Neoadjuvante Therapie verlängert Überleben
Mit der neoadjuvanten Gabe von Nivolumab plus Chemotherapie wurde in der Phase-III-Studie CheckMate 816 das ereignisfreie Überleben (EFS) gegenüber der alleinigen Chemotherapie bei Patienten mit resektablem NSCLC signifikant verlängert (Hazard Ratio [HR] 0,63; 97,38 %-Konfidenzintervall [97,38 %-KI] 0,43–0,91; p = 0,005). Beim ASCO 2025 wurde die geplante finale Analyse zum medianen Gesamtüberleben (OS) mit einer minimalen Nachbeobachtungszeit von fünf Jahren präsentiert [1] und im New England Journal of Medicine publiziert [2].
In der CheckMate-816-Studie erhielten 358 neu diagnostizierte Patienten im Stadium IB (≥ 4 cm) bis IIIA drei Zyklen der neoadjuvanten Studienmedikation, gefolgt von der Resektion und einer optionalen adjuvanten Chemotherapie mit oder ohne Bestrahlung. Die finale OS-Analyse zeigte einen signifikanten Vorteil der zusätzlichen Nivolumab-Gabe zur neoadjuvanten Chemotherapie. Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 68,4 Monaten war der Median für das OS im Nivolumab-Arm noch nicht erreicht und betrug 73,7 Monate im Chemotherapiearm. Das Risiko zu versterben wurde um 28 % reduziert (HR 0,72; 95 %-KI 0,523–0,998; p = 0,0479). Nach 60 Monaten lebten 65 versus 55 % der Patienten beider Studienarme. Dieses Ergebnis wurde erreicht, obwohl 78 % der Patienten mit Krankheitsprogress oder Rezidiv im Kontrollarm eine nachfolgende systemische Therapie erhielten (davon 51 % eine Immuntherapie) gegenüber 58 % der Patienten mit Progress im Nivolumab-Arm.
Eine Subgruppenanalyse bestätigte den OS-Vorteil durch die neoadjuvante Nivolumab-Gabe unabhängig vom Tumorstadium und der Histologie. Bei einer PD-L1-Expression < 1 % wurde kein statistisch signifikanter Nutzen der Nivolumab-Therapie beobachtet (HR 0,89; 95 %-KI 0,57–1,41). Patienten mit PD-L1-positiven Tumoren (≥ 1 %) profitierten hingegen mit einer 49 %igen Reduktion des Sterberisikos von Nivolumab (HR 0,51; 95 %-KI 0,31–0,84) (Abb. 1).