Ein langes progressionsfreies Überleben (PFS) ist ein wichtiges Therapieziel beim fortgeschrittenen ALK+ NSCLC. Auf die 5-Jahres-Daten der CROWN-Studie, in der Lorlatinib (Lorviqua®) versus Crizotinib ein bisher nicht gekanntes medianes PFS erreicht habe, verwies Prof. Solange Peters, Lausanne, Schweiz. Nach fünf Jahren lebten 60 % der mit Lorlatinib Behandelten noch ohne Progress versus 8 % unter Crizotinib. Nach einem medianen Follow-up von 60,2 Monaten war das mediane PFS mit Lorlatinib nicht erreicht; das Risiko für Progression oder Tod war um 81 % reduziert (Hazard Ratio [HR] 0,19) [1].
Lorlatinib entfaltete darüber hinaus eine hohe intrakranielle Aktivität. 92 % der Behandelten waren zum Analysezeitpunkt noch ohne intrakraniellen Progress – ganz gleich, ob zu Studienbeginn schon ZNS-Metastasen vorgelegen haben (83 %; HR 0,03) oder nicht (96 %; HR 0,05) [1]. Um das therapeutische Potenzial des Drittgenerations-TKI voll nutzen zu können, sei ein angemessenes Therapiemanagement notwendig, ergänzte Prof. Benjamin Solomon, Melbourne, Australien [1–4]. In der CROWN-Studie, in der die Möglichkeit von Therapieunterbrechungen und Dosisreduktionen genutzt wurde, mussten nur 5 % der Erkrankten die Behandlung nebenwirkungsbedingt abbrechen [1].
Für die Zukunft stehen bereits neue Optionen für fortgeschrittene Linien beim NSCLC in den Startlöchern. Speziell ADC, die die Zielstrukturen HER2, TROP2, c-Met, IB6, HER3, CEACAM5 PD-L1 und B7-H3 (beim Kleinzeller) adressieren, evaluiere man klinisch, berichtete Prof. David Planchard, Villejuif, Frankreich. Für einige ADC lägen bereits Studiendaten vor (Trastuzumab-Deruxtecan ist nach platinbasierter Therapie beim NSCLC mit aktivierender HER2-Mutation bereits zugelassen), andere befänden sich noch in früher klinischen Entwicklung.
Dr. Claudia Schöllmann