In der internationalen Rangliste der Forschungsstandorte belegt Deutschland nur noch Rang sieben. Um wieder an die Spitze zurückzukommen, braucht es mehr Ärzte mit Interesse an klinischen Studien, ausreichende Studienteilnehmende und möglichst viele forschende Pharmaunternehmen für die wissenschaftliche Konzeption und Studienfinanzierung. Das KliFo-Barometer, eine von AstraZeneca initiierte Befragung von Ärzten mit und ohne Erfahrung mit klinischen Studien, ergab: 92 % von ihnen fühlten sich gut über klinische Studien informiert und kannten deren Relevanz für die medizinische Versorgung, wie beispielsweise die verbesserte Versorgung der Patienten (98 % Zustimmung). Gerade Ärzte ohne bisherige Studienerfahrung hatten großes Interesse, an klinischen Studien teilzunehmen: 94 % dieser Gruppe zeigten sich interessiert, waren jedoch überwiegend kaum oder gar nicht über konkrete Teilnahmemöglichkeiten informiert.
Dr. Doris Henn, Senior Director Site Management & Monitoring DACH, AstraZeneca, kommentierte die Ergebnisse: „Als führendes forschendes Pharmaunternehmen mit mehr als 250 aktiven klinischen Studien hier im Land und der Ambition, Deutschland zum wichtigsten Standort für unsere Studienaktivitäten in Europa zu machen, freuen wir uns natürlich über das Interesse der Ärztinnen und Ärzte, können aber auch deren Sorgen bezüglich des Zeitaufwands und der mangelnden personellen Ausstattung verstehen.“
Finanzieller Anreiz ist nachrangig
Die Umfrage zeigt, dass Ärzte weniger aus finanziellem Anreiz, sondern aus intrinsischer Motivation an klinischen Studien teilnehmen. Hauptgründe sind die Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten für Patienten (bis zu 80 % Zustimmung), wissenschaftliches Interesse (bis zu 73 % Zustimmung) und die Mitgestaltung in der medizinischen Forschung (67 % Zustimmung). Die Befragten kritisierten jedoch die fehlende Integration von Forschungszeit in „die reguläre Arbeitszeit“ (66 % Zustimmung). Sie sahen den Ausbau der Rolle von Studienkoordinatoren als sinnvoll an, insbesondere zur Abwicklung der bürokratischen Abläufe (Abb. 1).