Übersicht über Coronavirus-Familie
Coronaviren (CoV) sind RNA-Viren mit einem +RNA-Strang-Genom und gehören zur Ordnung Nidovirales. Man unterscheidet Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-CoV. Als veterinärmedizinisch besonders relevante Alpha-CoV gelten das feline Coronavirus (und dessen hochpathogene Variante, das Virus der felinen infektiösen Peritonitis), das epidemische Schweine-Durchfallvirus (Porcine epidemic diarrhea virus) und die humanen CoV 229E und NL63. Zu den Beta-CoV zählen das Mäuse-Hepatitisvirus und die weiteren humanen CoV. Bisher kursierten beim Menschen mindestens vier „endemische“ Coronaviren (humane CoV der Spezies HKU1, OC43, 229E, NL63); sie sind meist mit eher milden, gelegentlich auch schweren Erkältungssymptomen assoziiert und im Klinikbereich für etwa 5–10 % der saisonalen, nicht durch Influenza verursachten Atemwegserkrankungen verantwortlich. Zudem gab es 2002/2003 den Ausbruch des Schweren Akuten Respiratorischen Syndroms (Severe Acute Respiratory Syndrome, SARS) durch SARS-CoV, und seit 2012 kommt es im mittleren Osten immer wieder zu Erkrankungen am Middle East Respiratory Syndrome, MERS, durch MERS-CoV. Beide verursachen sehr ernsthafte Atemwegssymptome und Erkrankungen mit hoher Mortalität (10–30 %). Mit SARS-CoV-2 ist 2019 eine siebte humanpathogene Spezies hinzugekommen (Tab. 1) [1, 2].