Die COVID-19-Pandemie, verursacht durch das Coronavirus SARS-CoV-2, hält an. Aber Impfstoffprojekte gegen diese Krankheiten kommen zügig voran. Bereits Anfang Februar 2020 – nur kurz nach der Veröffentlichung der Sequenz des Virus am 12. Januar – hatten schon mindestens sechs Unternehmen damit begonnen. Mitte Juni 2020 waren dann mehr als 150 Projekte bekannt [1]. Gegen andere Krankheiten wurden selten mehr als ein Dutzend Impfstoffprojekte gleichzeitig vorangetrieben; und auch das SARS-Virus (inzwischen SARS-CoV-1 genannt), das 2003 pandemisch zu werden drohte, führte lediglich zu rund 25 Impfstoffprojekten, von denen aber keines abgeschlossen werden konnte [2]. Beispiellos ist auch die Geschwindigkeit, mit der einige dieser Projekte vorankommen: Am 7. Juli waren bereits 20 Impfstoffe in der Erprobung mit Freiwilligen, für weitere ist das angekündigt.
Impfstoffentwicklung unterZeitdruck
Trotz der hohen Dringlichkeit haben sich auf internationaler Ebene die Zulassungsbehörden – darunter die von EU, USA und Japan – darauf verständigt, dass bei den Entwicklungsprojekten keine Etappe ausgelassen werden kann. So umfasst jedes Projekt die üblichen sieben Abschnitte (siehe Abb. 1), mit der Besonderheit, dass mehrere Unternehmen bereits um den Start des klinischen Entwicklungsprogramms herum mit dem Aufbau oder der Umrüstung der großtechnischen Produktionsanlagen begonnen haben – was sonst typischerweise erst während der letzten klinischen Prüfung erfolgt [3].