Erkrankungen der Nieren und der Harnwege können oftmals schwerwiegende Folgen haben. Hierzu gehören u. a. die Entwicklung chronischer Krankheitsverläufe, lebensbedrohliche septische Erkrankungen, die Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie oder beispielsweise die Einleitung onkologischer Therapiemaßnahmen. Diese Situationen schränken die Lebensqualität und die Lebenserwartung betroffener Menschen deutlich ein. Deshalb ist es wichtig, durch entsprechende diagnostische Maßnahmen Erkrankungen der Nieren und des Urogenitaltraktes frühzeitig zu erkennen und zu beeinflussen.
In der klinischen Praxis stehen zahlreiche Untersuchungsverfahren zur Abklärung einer Nierenerkrankung zur Verfügung. Sie sollten zum Wohle der Betroffenen und auch aus medizinökonomischen Gründen rational und zielorientiert eingesetzt werden.
Neben der Erfassung der GFR gehört die Untersuchung des Urins zu den grundsätzlichen diagnostischen Maßnahmen. Sie liefert Hinweise auf eine evtl. Krankheitsursache und lässt eine Einschätzung entzündlicher Prozesse sowie eine Beurteilung von Nierenfunktionsstörungen zu. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Erfassung und Differenzierung einer Hämaturie.
Urinanalytik
Das rationale und stufenweise Vorgehen zur Abklärung einer Hämaturie ist in Abb. 1 zusammengefasst [1].