Biotechnologie-Industrie sieht pessimistisch auf 2023
Nach zwei Jahren mit Finanzierungsrekorden konnte die deutsche Biotechnologie-Branche 2022 lediglich rund 920 Mio. Euro Eigenkapital einwerben – das ist weniger als ein Drittel des Betrages aus 2020, dem ersten Jahr der Pandemie. Den Betrag teilten sich annähernd zur Hälfte private und börsennotierte Unternehmen.
In der jährlich vom Biotechnologie-Branchenverband BIO Deutschland durchgeführten Trendumfrage zeigten sich Vorstandsmitglieder bzw. Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer mit ihrer aktuellen Geschäftslage deutlich unzufriedener als in den Vorjahren. Auch der Ausblick auf das kommende Jahr fällt düster aus: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Befragten gab an, die Energiekrise habe negative Auswirkungen auf ihre Geschäftslage. Ein Fünftel bzw. die Hälfte spüren starke bzw. mäßige Auswirkungen der Inflation. Deutlich weniger Befragte als 2021 gaben an, Personal aufbauen zu wollen. Zudem sank die Bereitschaft erheblich, Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) zu erhöhen.
Während die Unternehmenslenker das aktuelle und zukünftige politische Klima in den letzten zwei Jahren für die Branche noch als ausgesprochen positiv einschätzten, sank dieser Index-Wert nun wieder auf ein Niveau wie vor der Pandemie. Der Verband erwartet nun starke Signale aus der Politik, um den Trend wieder zu drehen.
Dr. Claudia Englbrecht
Pressesprecherin/Managerin Public Relations
englbrecht[at]biodeutschland[dot]org