Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) ist eine klinisch praktikable Messgröße der „Nierenfunktion“, lässt jedoch die tubulären Leistungen als sekundär außer Acht. Solche nachgeordneten, also Downstream-Funktionen, sind die Reabsorption von Soluten, Elektrolyten, Aminosäuren, Peptiden sowie die Sekretion potenzieller Toxine.
Die GFR ist auch von hämodynamischen Einflüssen abhängig, z. B. dem renalen Blutfluss, dem endovaskulären Perfusionsdruck und/oder dem osmotischen Druck. Da die GFR aber eine glomeruläre Hyperfiltration erfassen kann, ist sie für die Bewertung der Nierenfunktion geeigneter als die Zahl der funktionstüchtigen Nephren.
Leider kann man die GFR nur bedingt und mit erheblichem Aufwand direkt messen; man muss sie berechnen. Glücklicherweise ist das Kreatinin ein einfacher, kostengünstiger und deshalb weit genutzter endogener Filtrationsmarker.