Über 30% der weltweit diagnostizierten Non-Hodgkin-Lymphome sind diffus großzellige B-Zell-Lymphome. Patienten, die nach einer Zweitlinientherapie refraktär sind oder rückfällig werden, haben eine ungünstige Prognose. Seit August 2018 ist die CAR-T-Zell-Therapie mit Tisagenlecleucel (Kymriah®) zugelassen für die Behandlung von Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem DLBCL nach zwei oder mehr Linien einer systemischen Therapie sowie bei rezidivierter/refraktärer ALL. Es handelt sich um genetisch veränderte T-Zellen des Patienten, die ex vivo mit einem gegen das CD19-Oberflächenantigen gerichteten chimären Antigenrezeptor (CAR) ausgestattet wurden. In der Zulassungsstudie JULIET betrug die Gesamtansprechrate (ORR) 54% (40% komplette (CR), 14% partielle Remissionen (PR); [1]). 54% der Patienten mit einer initialen PR konvertierten im weiteren Verlauf zu einer CR. „Daran müssen sich die Ärzte gewöhnen, dass eine PR öfter in eine CR übergeht“, erläuterte PD Dr. Simone Thomas, Regensburg.
AML-Patienten leben länger durch Midostaurin
FLT3-Mutationen gehören zu den häufigsten genetischen Veränderungen bei AML und treten bei ca. 25–30% aller AML-Patienten auf [2, 3], wobei zwei Arten von aktivierenden Mutationen unterschieden werden können: interne Tandem-Duplikationen (ITD) sowie Mutationen in der Tyrosinkinase-Domäne (TKD). Mit Midostaurin wurde vor zwei Jahren der erste FLT3-Inhibitor zugelassen und läutete damit auch bei der AML die Wende hin zu zielgerichteten Therapien ein. In der Zulassungsstudie
RATIFY zeigten Patienten im Midostaurin-Arm (M) gegenüber Placebo (P) eine signifikante Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS) mit einer 22%igen Reduktion des Sterberisikos. Das mediane OS betrug 74,7 vs. 25,6 Monate (Hazard Ratio 0,78; p = 0,009; [4]). Der therapeutische Nutzen unter Midostaurin hinsichtlich OS und ereignisfreiem Überleben war über alle FLT3-Mutations-Subgruppen zu beobachten (FLT3-ITD und FLT3-TKD).
Nachanalysen der RATIFY-Studie ergaben, dass die Wirksamkeit von Midostaurin nicht auf bestimmte ELN-Risikogruppen beschränkt ist [3]. Midostaurin zeigte einen positiven Effekt über alle Risikogruppen hinweg, und zwar unabhängig davon, ob sie eine alloHCT erhalten oder nicht. [5].
Annette Junker
Pressekonferenz „Diagnostische und therapeutische Herausforderungen bei DLBCL und AML“ im Rahmen der DGHO-Tagung am 14.10.2019 in Berlin, veranstaltet von Novartis Oncology.