So ergab etwa eine aktuelle Auswertung der MONALEESA-3-Studie bei 726 postmenopausalen Frauen nach einem medianen Follow-up von rund 39 Monaten ein überlegenes OS mit Ribociclib/Fulvestrant gegenüber der reinen endokrinen Therapie mit Fulvestrant (medianes OS nicht erreicht vs. 40,0 Monate; Hazard Ratio 0,724; 95%-Konfidenzintervall 0,57–0,92; p = 0,00455; [1]), so Hartkopf.
Auch bei prä-/perimenopausalen Frauen mit fortgeschrittenem HR+ HER2- Mammakarzinom ist die Kombination aus CDK4/6-Inhibition und endokriner Therapie die beste Option, erklärte Prof. Nadia Harbeck, München. In der Studie MONALEESA-7 hatten 672 Patientinnen, die noch keine endokrine Therapie und maximal eine Chemotherapie erhalten hatten, entweder Ribociclib oder ein Placebo zusätzlich zur endokrinen Therapie aus Goserelin plus einem nichtsteroidalen Aromatasehemmer (Letrozol oder Anstrozol) oder Tamoxifen bekommen. In einer Interimsanalyse der Studie nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 35 Monaten war das mediane OS unter Ribociclib/Fulvestrant noch nicht erreicht, mit alleiniger endokriner Therapie lag es bei 40,9 Monaten (HR 0,712; 95%-KI 0,54–0,95; p = 0,00973; [2]). Zudem wurde die Zeit bis zur folgenden Chemotherapie deutlich verlängert (Median noch nicht erreicht vs. 36,9 Monate unter der endokrinen Therapie, HR 0,596). „Wahrscheinlich werden wir in Zukunft die Chemotherapie weit, weit zurückschieben, vielleicht sogar ganz abschaffen können“, sagte Harbeck. Bei der Analyse der Daten zur Verträglichkeit der Therapie wurden keine neuen Sicherheitssignale registriert. Die Frauen lebten unter der Therapie ein ganz normales Alltagsleben im Beruf bei guter Lebensqualität, betonte Harbeck.
Für Prof. Michael Patrick Lux, Paderborn, kann es aus den vorgestellten Daten nur eine Schlussfolgerung geben: Die endokrin basierte Kombinationstherapie mit CDK4/6-Inhibitoren sollte bei Patientinnen mit HR+ HER2- Mammakarzinom immer Vorrang vor einer Chemotherapie haben. Dies werde Registerdaten zufolge aber noch nicht flächendeckend im klinischen Alltag umgesetzt.
Claudia Schöllmann
Pressegespräch „MONALEESA-3 und -7 beim fortgeschrittenen HR+/HER2- Mammakarzinom: Initiale endokrinbasierte Kombinationstherapie mit Ribociclib kann das Gesamtüberleben verlängern“ am Rand der DGHO-Jahrestagung am 11.10.2019 in Berlin, veranstaltet von Novartis Oncology.