Carfilzomib einmal wöchentlich?

Aus der Literatur: Klinik

Der Zweitgenerations-Proteasom-Inhibitor Carfilzomib ist beim rezidivierten oder refraktären Multiplen Myelom zur zweimal wöchentlichen Gabe zugelassen, was für den Patienten bei längerer Therapiedauer durchaus belastend sein kann. In der ARROW-Studie wurden deshalb 478 Patienten mit zwei oder drei Vortherapien randomisiert, das Medikament einmal mit 70 mg/m2 oder zweimal wöchentlich mit 27 mg/m2 zu erhalten, jeweils kombiniert mit niedrig-dosiertem Dexamethason. 

Unter der einmal wöchentlichen Gabe, bei der die kumulative Carfilzomib-Dosis etwas höher ist, konnten sowohl Ansprechrate (von 40,8% auf 62,9%) als auch medianes progressionsfreies Überleben (von 7,6 auf 11,2 Monate) verbessert werden, ohne dass Nebenwirkungen häufiger aufgetreten wären. 

Die einmal wöchentliche Dosierung ist also nicht nur bequemer für die Patienten, sondern zeigt auch ein günstigeres Nutzen-Risiko-Profil. Bei der Interpretation der Daten ergeben sich allerdings Probleme: Carfilzomib wird beim zweimal wöchentlichen Regime mittlerweile – anders als noch zu Beginn dieser Studie – mit 56 mg/m2 und nicht mehr mit 

27 mg/m2 dosiert. Es gibt weitere Hinweise auf eine Dosisabhängigkeit der Wirkung des Proteasom-Inhibitors, sodass nach Angaben der Autoren eine Studie geplant ist, in der zweimal 56 mg/m2 Carfilzomib randomisiert mit einmal 

70 mg/m2 verglichen werden sollen. Außerdem gibt es positive Phase-I-Daten zur einmal wöchentlichen Dosierung auch in Dreierkombinationen, zum Beispiel mit dem CD38-Antikörper Daratumumab und Dexamethason, und in Zukunft sollte die einmal wöchentliche Gabe auch als Triplett-Therapie mit Lenalidomid und Dexamethason getestet werden, so die Autoren.

Josef Gulden