Diese Ausgabe von Trillium Diagnostik widmet sich im Schwerpunkt der geschlechtersensiblen Labormedizin. Der erste Artikel beschreibt das Spannungsfeld zwischen Datenschutz und Informationsbedarf. Hier geht es aktuell um die Frage, wie man geschlechterbezogene Diskriminierungen vermeidet, ohne die Interpretation von Labordaten zu beeinträchtigen. In zwei weiteren Artikel werden Geschlechterunterschiede in der Endokrinologie und der Immunreaktion beleuchtet. Im Interview mit Frau Prof. Oertelt-Prigione machen wir schließlich noch einen Ausflug in die Onkologie. 
Unser Schwerpunktthema beleuchtet in jeder Ausgabe ein bestimmtes Thema von unterschiedlichen Seiten. Da die redaktionsinternen Diskussionen diesmal unsere Leser:innen direkt betreffen, möchten wir an dieser Stelle einen Blick in unser „Nähkästchen“ gewähren: Wir stellten uns nämlich die Frage, ob das Thema geschlechtersensible Labormedizin nicht auch eine geschlechtersensible Sprache erfordert. In der Vergangenheit stand unter diesem Editorial ein graues Kästchen, das besagte, dass in der Zeitschrift aus Gründen der leichteren Lesbarkeit „die männliche Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen verwendet“ wird und dies „im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als geschlechtsneutral zu verstehen“ sei. Nun steht aber genau dieses generische Maskulinum (z. B. Ärzte) seit Längerem in Kritik, da Studien gezeigt haben, dass eben in den Köpfen der Leser:innen Frauen leider in geringerem Ausmaß einbezogen werden als bei alternativen Sprachformen (z. B. Ärztinnen und Ärzte, Mediziner:innen, ärztliches Personal) [1]. 
Nachteil des ersten Beispiels für eine alternative Formulierung ist, dass hier Personen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, nicht einbezogen werden. Neben einer inklusiven Sprache, die alle Geschlechter einschließt, liegt uns natürlich die Lesbarkeit unserer Texte weiterhin am Herzen. Die Redaktion bemüht sich sehr darum, dass die Beiträge auch weiterhin für unsere Leser:innen flüssig zu lesen sind. Ich danke insbesondere unserer Lektorin Linn-Kristin Adler für den regen Austausch und das Beisteuern der geisteswissenschaftlichen Perspektive zur Diskussion. 
Im vorderen Teil des Heftes werfen wir einen Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Infektiologie: Anlässlich der hundertsten Wiederkehr des Geburtstages von Helmut Rische, langjähriger Direktor des Instituts für Experimentelle Epidemiologie, beschäftigt sich ein Beitrag mit der Geschichte der Typisierung von Bakterien. Im Leitartikel stellen Prof. Peter Luppa und Dr. Susanne Weber die enormen Entwicklungen der POCT-Geräte für den molekularen Nachweis von Infektionserregern vor und im dritten Artikel geben die beiden Autoren einen Einblick in die zu erwartenden Entwicklungen der Tropeninfektionen in Deutschland. 
Zwei weitere Artikel beschäftigen sich mit der Standardisierung von Referenz­intervallen in der Pädiatrie und der Thrombozytenfunktionsdiagnostik. 
Mitten in der Fertigstellung der Zeitschrift erreichte uns die traurige Nachricht des Todes unseres Fachbeiratsmitglieds Prof. Dr. Beniam Ghebremedhin, die viele unserer Redaktionsmitglieder und Autor:innen zutiefst erschüttert hat. Seinen Angehörigen gilt unser aufrichtiges Mitgefühl.