Fachseminar BDL/DELAB  für junge Ärztinnen und Ärzte

Den sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand verspricht das Fachseminar von BDL und DELAB für junge Ärztinnen und Ärzte im medizinischen Labor. Vom 20.–21.09.2021 findet es in Mainz statt.

Das Seminarprogramm beantwortet Fragen, die über die fachärztliche Weiterbildung hinausreichen: Wie entwickelt sich das Berufsbild Laborarzt/Laborärztin? Wie wirkt sich das auf den Arbeitsalltag aus? Welche Entwicklungen kann ich selbst mitgestalten? Überfachliche Qualifikationen wie Selbstorganisation oder Stressmanagement sind ebenso Teil des Seminar­programms wie neue Perspektiven auf den Megatrend Digitalisierung. Auch den Austausch unter „Peers“ – den jüngeren Fachärztinnen und Fachärzten oder Weiterzubildenden im Labor – wollen die beiden Veranstalter fördern.

Neben wichtigen Impulsen für die eigene berufliche Entwicklung erwerben die Teilnehmer(innen) 10 Fortbildungspunkte. BDL-Mitglieder erhalten einen Rabatt von 50 € auf die Teilnahmegebühr. Für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung ist die Mitgliedschaft im BDL kostenfrei! 

Für Rückfragen, auch zu der kostenfreien BDL-Mitgliedschaft: buero-berlin[at]bdlev[dot]de
Anmeldung zum Fachseminar: www.delab.de


Einschätzung Patentfreigabe für Impfstoffe

Angesichts der Debatte um eine Aussetzung von Impfstoffpatenten (Patent Waiver) erarbeitete die Arbeitsgruppe (AG) Schutzrechte und technische Verträge von BIO Deutschland eine Einschätzung zu dem Thema. Diese fasst die Argumente zusammen, die aus Sicht der deutschen Biotechnologie­branche gegen eine Aussetzung des Patentschutzes für COVID-19-Impfstoffe sprechen: Das Aussetzen des Patentschutzes würde keinen Beitrag zur Impfstoffversorgung leisten, sondern das Innovationssystem in der medizinischen Biotechnologie zerstören. Die Einschätzung wurde an die Mitglieder der Ausschüsse für internationalen Handel und Entwicklung sowie ausgewählte Mitglieder des Rechtsausschusses im Europäischen Parlament versandt. Auch auf EU- und nationaler Ebene wurden zuständige Politikerinnen und Politiker angesprochen. Die Einschätzung stieß in vielen Teilen auf Zustimmung oder wurde als „sehr hilfreich“ bewertet. Zudem haben mehr als 300 CEOs aus aller Welt einen offenen Brief über den Zugang zu COVID-19-Impfstoffen und -Therapien und die Rolle des Geistigen Eigentums gezeichnet. Die Erklärung wurde von BIO Deutschland sowie zahlreichen weiteren Biotechnologie-Organisationen weltweit unterstützt. Die Dokumente finden Sie unter „Verschiedenes“ hier:www.biodeutschland.org/de/biothek.html


Wissenschaftliches Arbeiten 

Dass korrektes wissenschaftliches Arbeiten wichtig und für den Fortbestand der Wissenschaft existenziell ist, wissen wir nicht erst seit den aufdeckten Plagiatsfällen bei bekannten politischen Persönlichkeiten. Auch für die medizinisch-technischen Berufsgruppen ist es unabdingbar, sich mit den neues­ten wissenschaftlichen Erkenntnissen auseinanderzusetzen, um eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung zu gewährleisten. Die notwendigen Kompetenzen können im Kurs „Praxis wissenschaftliches Arbeiten“ erlangt werden. Der Kurs hat einen Umfang von 40 Stunden und gliedert sich in verschiedene Teile: eine onlinebasierte Selbstlernphase sowie online durchgeführter Präsenzunterricht. Der Moodle-Kurs wird zwischen den Präsenzterminen eigenständig von den Teilnehmenden absolviert. Die Teilnehmenden erarbeiten sich die Aufgaben selbständig und werden von einer Tutorin begleitet, die die Aufgaben korrigiert und bei Fragen weiterhilft. Die nächsten Kurse starten im Oktober 2021, März 2022 und Mai 2022. Die Anmeldung zu den Kursen erfolgt über unsere Kommunikationsplattform Stud.IP (studip.diw-mta.de/). Weitere Informationen erhalten Sie unter:


info[at]diw-mta[dot]de
+49 30 338 440 64


Corona – was sonst?

Testen, testen, testen: Dem Mantra der Krisenmanager zum Trotz wurde in der Coronakrise erkennbar, welche bescheidene Rolle die maßgeblichen Akteure im Gesundheitswesen dem Labor zuschreiben. Doch die Labormedizin kann mehr. Es ist Zeit, dieses Potenzial wahrnehmbar zu machen.

Labortests haben wie selten zuvor eine hohe Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit erfahren. In der Laienpresse wurden Begriffe wie Ct-Wert, Sensitivität und Spezifität diskutiert. Die Labormedizin aber war kaum als Kompetenzträger wahrnehmbar, sondern fand als Kostenfaktor Erwähnung. „Getestet“ wird durch die patientennahen Dienstleister, die Tätigkeit im Labor wird hingegen als banale „Auswertung“ bezeichnet. 
Kontrastierend zu ihrer tragenden Funktion im Pandemiemanagement wird die Labormedizin Spielball von willkürlichen und kurzfristigen Verfügungen und Tarifkürzungen. In einem System, welches das Labor primär als Kostenfaktor wahrnimmt, ist das letztlich die logische Konsequenz.
Machen wir uns auf, die Labormedizin mit ihrer fachlichen und organisatorischen Kompetenz zu positionieren, ihre einzigartige Stellung in der Gesundheitsversorgung erkennbar zu machen und das daraus resultierende Potenzial zu erschließen. Die Schweizerische Union für Labormedizin (SULM) als Dachverband der Labormedizin in der Schweiz setzt sich im Namen der ihr angeschlossenen Verbände genau dafür ein. 
Ich danke meinem Vorgänger Prof. Dr. med. Wolfgang Korte sowie dem Vorstand und den Delegierten für ihr Engagement in der SULM. Für eine Labormedizin, auf die alle Beteiligten stolz sein können.

Dr. phil. II Philipp Walter, Präsident SULM
Institutsleiter Labor Solothurner Spitäler AG
philipp.walter[at]spital.so[dot]ch


Antikörperdiagnostik in die nationale Teststrategie einbeziehen

Welchen Beitrag können Antikörpertests für das Pandemiemanagement leisten? Hierzu hat der Verband der Diagnostika-Industrie (VDGH) ein aktuelles Positionspapier veröffentlicht, denn im Gegensatz zu anderen Gesundheitssystemen in der EU spielen in Deutschland Antikörpertests im Pandemie­management noch keine Rolle. 
„Alle Maßnahmen sollten das Ziel verfolgen, die Durchimpfung der Bevölkerung möglichst rasch und sicher umzusetzen“, sagt Dr. Thorsten Hilbich, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des VDGH. „SARS-CoV-2-Antikörpertests tragen dazu bei, die individuelle Erfolgskontrolle der Impfung zu ermöglichen und somit Vertrauen zu schaffen. Bei einer bereits durchgemachten Infektion lassen Antikörpertests Schlussfolgerungen zu, ob eine Impfung oder Zweit­impfung erforderlich ist. Für immunsupprimierte Personen oder Menschen mit schlechter Immunkompetenz liefern Antikörpertests entscheidende Hinweise darauf, ob ein geändertes Impfregime erforderlich wird“, fasst Hilbich die wesentlichen Nutzenkomponenten der Antikörperdiagnostik zusammen. Die Diagnostikaindustrie hat mittlerweile wesentliche Weiterentwicklungen der Antikörpertests vorgenommen. Der VDGH plädiert dafür, Antikörpertests in die nationale Teststrategie einzubeziehen.


Gabriele Köhne
koehne[at]vdgh[dot]de


Mitteilungen aus der DGKL

Das Präsidium der DGKL gratuliert im Namen aller Mitglieder Frau Prof. Dr. Uta Ceglarek zur Wahl zur Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Neugeborenenscreening (DGNS) und wünscht ihr für diese Aufgabe viel Erfolg. Die DGKL freut sich auf die weitere enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Fachgesellschaften.

Vom 30.11. bis 02.12.2021 findet die Euromedlab2021 in München statt, auf der zahlreiche Vertreter unserer Fachgesellschaft ihren wissenschaftlichen Beitrag leisten werden. Eingebunden in diese Veranstaltung ist der 15. International Congress on Pediatric Laboratory Medicine (XV ICPLM), der vom 26.11. bis 28.11.2021 als Satellitenkongress durchgeführt wird.

Am 8. November 2021 wird die Mitgliederversammlung der DGKL wie bereits in 2020 in virtueller Form stattfinden. Zur Wahl stehen in diesem Jahr die Funktionen des Präsidenten und des Vizepräsidenten. Alle Mitglieder erhalten die entsprechenden Einwahldaten und Unterlagen per Mail, weitere Details dazu folgen demnächst auf der Homepage der DGKL. Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme. 


Karin Strempel, Geschäftsführerin DGKL
strempel[at]dgkl[dot]de


Peer Review als Werkzeug der Qualitätssicherung

In der letzten Revision der Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen (Rili-BÄK) wurde mit dem „Peer Review“ ein neues Instrument zur Qualitätssicherung in der Labormedizin in Ergänzung zu den klassischen Audits eingeführt. Bei diesem Verfahren besuchen sich interdisziplinär zusammengesetzte, ebenbürtige Fachleute (Peers), lernen in einem strukturierten, kollegialen Austausch voneinander und verbessern letztendlich die Qualität. Um hierfür Ideen und Rahmenbedingungen zu entwickeln, hat das „Institut für Qualitätsmanagement in Medizinischen Laboratorien e. V.“ (INQUAM) Anfang Juli ein Seminar in Tutzing veranstaltet.

Durch die Veranstaltung führte Prof. Weidringer, der sich bei der Kassenärztlichen Vereinigung intensiv mit ärztlichen Peer Reviews beschäftigt hat. Veranstaltungsleiter war Prof. Nauck als Vorsitzende von INQUAM. Am ersten Tag legte Dr. Kempf dar, wie der Gedanke des ärztlichen Peer Reviews schon im 9. Jahrhundert von einem syrischen Arzt formuliert wurde. In neuerer Zeit wurde dieses Instrument vor allem in den Niederlanden erfolgreich eingeführt (Visitatie). In Deutschland entwickelte die Bundesärztekammer das Curriculum „Ärztliches Peer Review“, das vor allem in der Anästhesie, Dr. Kempfs Fachgebiet, erfolgreiche Reviews durchlief. 
Am zweiten Tag gab Frau Dipl.-Psych. Gabriele Schuster viele praktische Tipps zur Durchführung eines erfolgreichen Peer Reviews; dabei ging sie insbesondere auf eine offene, vertrauensbildende Kommunikation zwischen dem Peer-Review-Team und dem besuchten Labor ein. Das Peer-Review-Team sollte als „Critical Friend“ auftreten und die Gespräche ressourcen­orientiert führen. Praktische Übungen verdeut­lichten diese Aspekte. 
Während des gesamten Seminars wirkte das Ambiente in der Evangelische Akademie Tutzing und vor allem die Möglichkeit, sich wieder real zu treffen, sehr inspirierend. In dieser Atmosphäre konnte das Seminar wichtige Grundlagen schaffen, um kollegiale ärztliche Peer Reviews in der Laboratoriumsmedizin genauso erfolgreich einzusetzen wie in anderen Bereichen der Medizin. 


Dr. med. Andreas Bietenbeck
Städt. Klinikum München
lab[at]bietenbeck[dot]net


Positionspapier zur Bundestagswahl 2021

„Als Konditionalfach steht das fachärztliche Labor für eine bedarfsgerechte Patientenversorgung, für gute Zusammenarbeit zwischen den Leistungserbringern in Praxis und Klinik sowie mit der Selbstverwaltung und der Politik“, sagte Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender anlässlich der Vorstellung des Positionspapiers der Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e. V.  „Wir sind ein Grundpfeiler für die Qualität und Sicherheit der Medizin in Deutschland. Gerade in der Corona-Pandemie hat sich die besondere Leistungsstärke unserer flächendeckend und vielfältig organisierten Facharztlabore gezeigt. Diese Stärke gilt es für die Zukunft zu bewahren und auszubauen.“ 
Die Akkreditierten Labore halten folgende Grundlagen für unerlässlich, um eine gute Versorgung zu sichern:

  1. Wertschätzung der speziellen Facharztgebiete der diagnostischen Medizin im Labor 
  2. Stabile und verlässliche Rahmenbedingungen für die Facharztlabore zur Sicherung der Qualität der Laborversorgung für die Bevölkerung in Deutschland
  3. Erhalt der diagnostischen Fachgebiete als fachärztliche Profession in Forschung, Lehre und Krankenversorgung mit Stärkung der ärztlichen Ausbildung an den Universitäten
  4. Sicherstellung der Ausbildung von ausreichend nicht­ärztlichen Fachkräften
  5. Vorantreiben der Digitalisierung zur Verbesserung der Versorgungsqualität und zum Abbau von Bürokratie

Das Positionspapier finden Sie unter:
https://www.alm-ev.de/positionen-2021


Aufruf zur Mitwirkung: neues Verbundvorhaben „Technomarker“

Das DiagnostikNet|BB konnte in der Vergangenheit bereits einige sehr erfolgreiche ZIM-Innovationsnetzwerke an den Start bringen. Die Belohnung: viele interessante und gewinnbringende Projekte. Außerdem wurde beispielsweise das Companion Diagnostics Network (CDN) vom Bundeswirtschaftsministerium als „ZIM-Netzwerk des Jahres 2019“ ausgezeichnet. Die guten Erfahrungen nehmen wir zum Anlass, nun ein weiteres und vom Institut für Molekulare Diagnostik und Bioanalytik (IMDB)/DiagnostikNet-BB koordiniertes Bündnis zum Thema „Technomarker“ zu initiieren. Denn der Bedarf an der weiteren Digitalisierung der In-vitro-Diagnostik ist ungebrochen hoch. 
Mit dem neuen Verbund wollen wir labor-diagnostische In-vitro-Biomarker mit „digitalen Biomarkern“, zum Beispiel physikalischen und physiologischen Parametern, verknüpfen. Zudem geht es um digitale Lösungen für die Verarbeitung, Weiterleitung und Speicherung von Messdaten. Zahlreiche Kliniken haben bereits ihr Interesse an einer Mitwirkung signalisiert, was eine anwendernahe Entwicklung innovativer Konzepte ermöglicht. Nutzen auch Sie die Gelegenheit und bringen Sie jetzt Ihre Expertise mit ein! 


Dr. Bettina Neumann
b.neumann[at]diagnostiknet-bb[dot]de
www.diagnostiknet-bb.de