Gerinnungsdiagnostik: Durch dick und dünn
Angeborene oder erworbene Defekte auf Ebene der Thrombozyten, der plasmatischen Gerinnung oder der Fibrinolyse können zu Störungen der Hämostase führen, die sich entweder als übermäßige (Thrombophilie) oder als unzureichende Blutgerinnung (hämorrhagische Diathese) manifestieren. Die hämostaseologische Diagnostik ist nicht nur bei Hämostasestörungen induziert, sondern auch zur Abklärung asymptomatischer Koagulopathien vor geplanten invasiven Eingriffen oder zur Überwachung medikamentöser Therapien, die das Hämostasesystem beeinflussen.
Antikoagulanzientherapie
Ein wichtiges Teilgebiet ist das Monitoring einer Antikoagulanzientherapie. Etablierte Wirkstoffe sind neben Thrombozytenaggregationshemmern parenteral verabreichte unfraktionierte bzw. niedermolekulare Heparine (UFHs/LMWHs) sowie orale Vitamin-K-Antagonisten (VKAs). Direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs) repräsentieren ein neues Wirkprinzip, indem sie gezielt bestimmte Gerinnungsfaktoren inhibieren. Typische DOAKs sind orale Faktor-Xa-Hemmer (Apixaban, Rivaroxaban, Edoxaban) sowie Thrombin-/Faktor-IIa-Hemmer (Dabigatran).
Gerinnungsdiagnostik
Die Diagnose und Therapiekontrolle bei thrombotischen und hämorrhagischen Diathesen erfolgt mittels In-vitro-Systemen und Reagenzien für hämostaseologische Routine- und Spezialtests. Dabei basiert die Überwachung der Gerinnungsfähigkeit meist auf optischen und elektromechanischen Methoden, um Absorptions- bzw. Viskositätsänderungen zu überprüfen. Zur Beurteilung der plasmatischen Gerinnung kommen koagulometrische, chromogene und immunologische Verfahren zum Einsatz. Multiplate-Assays eignen sich zur Abklärung von Blutungsrisiken, Thrombophilie und Thrombozytenfunktionsstörungen. Zudem dienen sie der Überwachung antithrombotischer Medikation, einschließlich DOAKs, anhand spezifischer Faktor-Xa- bzw. -IIa-Kalibratoren und Kontrollreagenzien. Die hämostaseologische Molekulardiagnostik komplementiert diese Analysen, ebenso wie immunologische Tests – oft auf Basis von Chemilumineszenz – zur Bestimmung der Aktivität von Gerinnungsfaktoren oder der Thrombozytenfunktion.
Insbesondere integrierte vollautomatisierte Systeme ermöglichen eine schnelle, präzise und standardisierte hämostaseologische Diagnostik. Ergänzende Module für die Qualitätskontrolle, aber auch für das Datenmanagement und die Ergebnisverwaltung runden diese Komplettlösungen ab – mit dem Ziel, optimierte Workflows zu gewährleisten, die die Qualität der Patientenversorgung verbessern und Kosten senken.
Über Trillium Marktübersichten
Der Trillium-Verlag veröffentlicht regelmäßig Marktübersichten über innovative Entwicklungen und Produkte in der Medizin. Dabei fokussieren wir uns auf bewährte und innovative Testverfahren und -systeme aus dem gesamten Spektrum der In-vitro-Diagnostik (Labormedizin, Mikrobiologie, Transfusionsmedizin, Humangenetik, Pathologie und IT). Die Übersichten werden regelmäßig aktualisiert.
Hinweis
Die Sortierung der Anbieter erfolgt in tabellarischen Übersichten und virtuellen Ausstellungsräumen alphabetisch. Die Logos der teilnehmenden Unternehmen werden hingegen randomisiert ausgespielt.
Haftungsausschluss
Sämtliche Marktübersichten (Tabellen, Produktübersichten, virtuelle Industriestände) basieren auf Herstellerangaben und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit; die Teilnahme ist kostenpflichtig. Wir weisen Sie im i. S. d. Bayerischen Pressegesetzes Artikel 9 ausdrücklich darauf hin, dass die Inhalte der virtuellen Industriestände werbend sind.