Die Bakterien-Gattungen Chlamydia, Mycoplasma und Ureaplasma umfassen eine Vielzahl von Subspezies, haben ihr Habitat auf den Schleimhäuten und sind bei Tieren wie Säugern und Vögeln weit verbreitet. Sie lösen am Ort ihrer Vermehrung nicht immer Entzündungen aus, wenn doch, verlaufen diese meist chronisch und führen zu einer Gewebezerstörung. Bakterien aus den drei o. g. Gattungen befallen ca. 500 Millionen Menschen jährlich und wachsen miteinander bzw. nebeneinander. Sie sind beim Menschen im Genitalbereich häufig Auslöser von Sterilität und können, wenn sie bei der Geburt auf den Fötus übertragen werden, zu tödlichen Infektionen führen. C. trachomatis und N. gonorrhoea werden häufig zusammen übertragen, ebenso wie M. genitalium und Trichomonas vaginalis, ein Protozoon, das ca. 50 % aller genitalen Infektionen bei Frauen verursacht [1]. Die Erreger sind so adaptiert, dass Mycoplasma und Ureaplasma von Trichomonas vaginalis beherbergt werden [2].
Charakteristika der Bakterien
Die drei Gram-negativen bzw. Gram-labilen kleinen Bakterien benötigen zum Wachstum lebende Zellen.
Chlamydia trachomatis (CT) hat sich vor ca. sechs Millionen Jahren von den anderen Chlamydien separiert [3]. CT wird in verschiedene Serovare/Genotypen eingeteilt: Einige Stämme zeigen eine Präferenz für die Konjunktiva, andere für die genitale Schleimhaut. Das Lymphogranuloma venerum wird beispielsweise von den Serovaren L1–L3 ausgelöst.
Chlamydien vermehren sich nur intrazellulär mit zwei Wachstumsphasen unter Änderung der Größe, von den großen Elementarkörperchen (EB) zu den kleineren Retikularkörperchen (RB) (Abb. 1).