IT: Ein Rollenwechsel und das große Ganze

Laborinformationssysteme (LIS) tragen maßgeblich zu einem reibungslosen Ablauf der Laborroutine bei, werden deshalb von den Herstellern kontinuierlich weiterentwickelt und sind ein wichtiger Teil der Laborevolution.

Der Rollenwechsel

Diese Evolution scheint für die vier hier teilnehmenden Firmen derzeit in zwei Richtungen zu gehen. Denn es zeigt sich jetzt, dass sich die LIS-Hersteller die direkte Kommunikation zwischen Labor und Patient:in als Privatperson nicht aus der Hand nehmen lassen, sondern selbst Apps dafür entwickeln. Neben Funktio­nen für Auftragserfassung und Befund­rückmeldung direkt durch bzw. an die Privatperson muss es zusätzlich die Möglichkeit geben, einen Termin für die erforderliche Probenahme, z. B. Blut oder nasopharyngealen Abstrich, direkt mit dem Labor zu vereinbaren. Die Betonung liegt hier auf dem Begriff „Privatperson“ – also ausdrücklich nicht „Patient:in“, weil jede Person sich ohne ärztliche Beteiligung für den Test anmelden und den Befund entgegennehmen und auch gleich bezahlen kann. Wenn es sich um eine IGeL-Leistung handelt, ist eine Zahlung direkt über die App möglich. Typische Beispiele für solche privat veranlassten Untersuchungen sind solche auf respiratorische Erreger oder auf sexuell übertragbare Erkrankungen, beispielsweise HIV.

Das große Ganze

Im Rahmen der Pandemie zeigte sich die Digitalisierung in Deutschland erneut als Schwachstelle. Die Firmenbeiträge auf den nächsten Seiten zeigen, dass Lösungen bereits vorhanden sind. Die Standort- und Arbeitsplatz-übergreifende Auswertung von Laborkennzahlen ist ein wichtiger Schritt Richtung Prozessoptimierung.

Dass die Unmenge an im Labor produzierten Daten ein digitaler Schatz ist, wissen wir nicht erst, seit Referenzbereiche indirekt mit hauseigenen Ergebnissen ermittelt werden können. Strukturierte und gefilterte Darstellungen erlauben es den Mitarbeitenden und Laborleitungen, wichtige Kennzahlen zu präsentieren. Darum ist es sehr zu begrüßen, dass die LIS-Hersteller in diesem Bereich die Labore verstärkt unterstützen. Die Turnaround-Zeit, die im Fachartikel von Keck et al. als Key Performance Indicator hervorgehoben wird, ist uns allen ein Begriff, aber wer hat diese in Echtzeit für die einzelnen Laborbereiche im Blick? Solche Werkzeuge helfen uns, zeitraubende Schwachstellen zu erkennen, beispielsweise eine Analyseeinheit, die regelmäßig schwächelt. Oft kann ein kleiner Fehler behoben werden, bevor schwerwiegendere Probleme auftreten. Das ist aber nur ein Beispiel von vielen. Die zentrale Darstellung von Kennzahlen über den gesamten Laborprozess von der Prä­analytik bis zur Postanalytik inklusive POCT-Labor kann uns durch eine schnelle Analyse und aussagekräftige Darstellung der Ist-Situation helfen, die richtigen Entscheidungen für künftige Optimierungen zu treffen.

Harald Maier und Dr. Gabriele Egert
Mitglieder der Redaktion

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