CML: nahe am Ziel der „Therapiefreiheit“ ohne Risiko
Auf dem 24. Jahreskongress der European Hematology Association (EHA) in Amsterdam wurde deutlich, dass bei der Behandlung der chronischen myeloischen Leukämie (CML) Nilotinib (600 mg/d, Tasigna®) im Vergleich zu Imatinib 400 mg/d eine bessere Wirksamkeit erzielt. Infolge eines schnellen, tiefen und anhaltenden Ansprechens auf die Therapie mit den Zweitgenerations-TKI ist es nun möglich, die Erkrankung zu stabilisieren und das Progressionsrisiko zu senken [1]. So erreichen unter Nilotinib fast doppelt so viele Patienten (37,9%) die Voraussetzungen für das Absetzen der Therapie wie unter Imatinib (21,6%; [2]).
Prof. Susanne Saußele, Mannheim, erklärte, dass man heute als Behandlungsziel „Therapiefreiheit“ anstrebt. Bei der Ersteinstellung rücken daher neben der schnellen Befreiung von der Tumorlast das Langzeitüberleben mit normaler Lebensqualität und der Möglichkeit einer therapiefreien Zeit in den Vordergrund. Das schnelle Ansprechen (BCR-ABLIS < 10% nach drei Monaten) korreliert dabei mit der Langzeit-Prognose, ein tiefes Ansprechen (MR4 oder MR4,5 nach > 18 Monaten) mit einem reduzierten Progressionsrisiko und einer hohen Chance auf ein Absetzen [3–6]. Gemäß der Onkopedia-Leitlinie [7] ist das Erreichen des 3-Monats-Meilensteins entscheidend für die Langzeitprognose der CML-Patienten (s. Tab. 1). Einen BCR-ABL-Wert von < 10% erreichen mit Imatinib 67% und mit Nilotinib sogar 91% der Patienten [8]. Dieser gravierende Unterschied im Ansprechen zwischen Nilotinib und Imatinib ist für Saußele Evidenz genug, um zur Ersteinstellung nicht mehr mit Imatinib als Therapie der ersten Wahl zu starten (zugelassen sind neben Imatinib zur Ersteinstellung Nilotinib, Dasatinib und Bosutinib).
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