Pathologen setzen auf Qualität

QuIP-Ringversuch zur molekular­pathologischen BRCA-1/2 Testung

Ende 2014 wurde in Europa mit Lynparza (Olaparib) ein neues Medikament für die Rezidivtherapie von serösen high-grade Ovarialkarzinomen mit BRCA-Mutationen zugelassen. Damit ergibt sich für die Pathologen die neue Anforderung, die Tumorsuppressoren BRCA 1 und 2 als Biomarker für das Ansprechen auf eine medikamentöse Therapie molekularpathologisch zu untersuchen. Die Testung am Tumorgewebe entdeckt dabei mehr Mutationen als die Testung im Blut.
Da der Nachweis somatischer Mutationen keine abschließende Aussage über das Vorliegen etwaiger erblicher Veränderungen macht, fällt die Untersuchung nicht unter das Gendiagnostikgesetz und ist somit in der Reihe des bislang schon bei Darm- oder Lungenkrebs angewandten vereinfachten Vorgehens bei Companion Diagnostics zu sehen. Neu ist bei dieser Mutationstestung allerdings der hohe methodische Aufwand, der sich durch die Untersuchung auf zahlreiche mögliche Mutationen ergibt.
Um die Qualität der Untersuchung sicherzustellen, wurde ein QuIP-Ringversuchsprogramm etabliert, das im Mai 2015 erstmals durchgeführt wird. Nach Abschluss intensiver Vorbereitungen durch eine interne Validierung der Untersuchung bei fünf Universitätsinstituten konnten sich interessierte Institute für Pathologie/FachärztInnen für Pathologie im Frühjahr 2015 für diese erste externe Qualitätskontrolle der molekularpathologischen BRCA-1/2-Testung anmelden. Die Leistung muss vollständig von der teilnehmenden Einrichtung erbracht werden; Unterauftragsvergaben sind ausgeschlossen. Bei Redaktionsschluss Ende März lagen insgesamt 20 Anmeldungen vor.
Die Ergebnisse des Ringversuchs werden ggf. in einer späteren Ausgabe von Trillium Krebsmedizin vorgestellt.


Jörg Maas (Generalsekretär)
Deutsche Gesellschaft
für Pathologie e. V.