Die Multiple Sklerose (MS) oder Encephalomyelitis disseminata (ED) ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems, die schubförmig oder progredient verlaufen kann. Kennzeichnend ist das Auftreten multifokaler ZNS-Läsionen, die zu Ausfällen in den betroffenen neurologischen Funktionssystemen führen. Daraus ergibt sich ein komplexes, klinisch heterogenes Bild, das eine oft jahrzehntelange interdisziplinäre Betreuung der bei Erstdiagnose häufig noch jungen Betroffenen erfordert. Die Aufnahme der MS in die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) im Jahr 2023 war daher ein konsequenter Schritt [1].
Diagnosemarker
Oligoklonale Banden im Liquor
Die (Ausschluss-)Diagnose einer MS wird leitliniengerecht anhand der sogenannten McDonald-Kriterien als Kombination aus klinischen und bildgebenden Befunden gestellt [2]. Eine Übersicht gut charakterisierter Biomarker für MS findet sich in Tab. 1.