Aufgrund der zunehmend guten Datenlage ist der zusätzliche Einsatz eines CDK4/6-Inhibitors zur endokrinen Therapie beim fortgeschrittenen HR+/HER2–Mammakarzinom nach den Ausführungen von Prof. Peter A. Fasching, Erlangen, inzwischen etabliert. Wie er fortführte, sind auf aktuellen Kongressen weitere wichtige Studien vorgestellt worden, die die Evidenz zusätzlich erhärten.
So nannte Fasching die Langzeitanalyse der MONALEESA-3-Studie, nach der Ribociclib (Kisqali®) plus Fulvestrant im Vergleich zu Fulvestrant nach einem medianen Follow-up von 56,3 Monaten bei postmenopausalen Frauen mit HR+/HER2– fortgeschrittenem Brustkrebs das mediane Gesamtüberleben weiterhin deutlich verlängerte (53,7 vs. 41,5 Monate) und die Sterblichkeit um 27 % reduzierte (HR 0,73) [1].
Deutlich längere Überlebenszeit
Die aktuellen Ergebnisse ergänzen laut Fasching die Ende 2020 vorgestellte Langzeitauswertung der MONALEESA-7-Studie, in der Ribociclib erstmals bei prä- und perimenopausalen Frauen mit fortgeschrittenem HR+/HER2– Mammkarzinom nach einem medianen Follow-up von 53,5 Monaten ein verlängertes Überleben von fast fünf Jahren zeigte (58,7 Monate vs. 48,0 Monate unter Placebo – jeweils in Kombination mit endokriner Therapie; HR 0,76) [2]. Ergänzend stellte Fasching eine gepoolte hypothesengenerierende Subgruppenanalyse der Studien MONALEESA-2, -3 und -7 von Ende 2020 vor, wonach insbesondere jüngere Frauen gut von der Ribociclib-haltigen Therapie profitierten und bei Frauen mit Viszeralmetastasen gute Effekte auf den Schmerz zu beobachten waren [3].
Weitere Einsatzgebiete in Prüfung
Laut Prof. Wolfgang Janni, Ulm, werden die CDK4/6-Inhibitoren derzeit in weiteren Einsatzgebieten untersucht. Seines Erachtens könnten sie in Zukunft der Standard beim frühen HR+/HER2– Mammakarzinom mit hohem Rezidiv-risiko werden oder beim frühen HR+/HER2– Brustkrebs mit intermediärem Risiko bzw. beim triple-positiven meta-stasierten Mammakarzinom die Chemotherapie ersetzen.
Petra Eiden