Seit der EU-Zulassung im Januar 2022 können Erwachsene mit NSCLC im Stadium IV und KRAS G12C-Mutation Sotorasib ab der Zweitlinie erhalten [5]. Da klinische Studienkohorten nur selten repräsentativ für die Routineversorgung sind [9, 10], tragen verschiedene Untersuchungen dazu bei, den Nutzen von Sotorasib im Behandlungsalltag einzuordnen [10, 11].
Sotorasib klinisch relevant – ebenso bei ungünstigem Erkrankungsstatus
Eine Post-hoc-Analyse der CodeBreaK 200-Studie ergab einen klinischen Vorteil für Patient:innen mit vorangegangener Beteiligung des zentralen Nervensystems (ZNS), jedoch ohne aktive ZNS-Metastasen bei Studieneinschluss. Das ZNS-PFS (progressionsfreies Überleben) wurde signifikant verlängert (Docetaxel vs. Sotorasib: 4,5 vs. 9,6 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,53; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,28–1,03; p = 0,03) [11].
Ähnlich positiv waren die Ergebnisse des deutschen Arzneimittel-Härtefallprogramms* mit 163 intensiv vorbehandelten Patient:innen, von denen 24,4 % einen ECOG-PS (Eastern-Cooperative-Oncology-Group-Performance-Status) 2–3 und 38 % Hirnmetastasen in der Anamnese aufwiesen. Diese Erkrankten konnten zum Zeitpunkt der Therapie – vor der Zulassung von Sotorasib und außerhalb klinischer Studien – keine vergleichbare oder zufriedenstellende Behandlung erhalten. Zum Beispiel lag das mediane PFS bei 4,8 Monaten (CodeBreaK 200: mPFS = 5,6 Monate [12]) [10].
Langzeitanwendung von Sotorasib: konsistente Ergebnisse
Die positiven Daten führen sich in der Langzeitanwendung fort. Zwei Jahre nach Therapiebeginn lebten noch 28,1 % der Teilnehmenden klinischer Studien [13] sowie 27,1 % der Behandelten einer „außerklinischen“ Untersuchung [8] – bei konsistenter Verträglichkeit.
*Das Arzneimittel-Härtefallprogramm in Deutschland wurde von Amgen initiiert. Die Auswertung der Daten erfolgte unabhängig von Amgen.