Im Rahmen der Plenarsitzung des Deutschen Hautkrebskongresses 2025 sprach Prof. Bertrand Routy, Montréal, Kanada, über das Darmmikrobiom, das auch beim Melanom eine wichtige Rolle zu spielen scheint [2]. Verschiedene Interaktionen zwischen dem Mikrobiom und dem menschlichen Immunsystem, darunter sowohl angeborene als auch erworbene Immunkomponenten, wurden bereits beschrieben. So wurde beispielsweise ein verbessertes progressionsfreies Überleben (PFS) unter Checkpoint-Inhibitoren bei Patienten mit hohen mikrobiomproduzierten L-Arginin-Spiegeln beobachtet. Andere Daten weisen darauf hin, dass Darmkommensale vom Darm zu distalen Tumorläsionen wandern und das Tumormikromilieu reprogrammieren. Möglicherweise sind pathogene Bakterien wie Helicobacter pylori mit einer Resistenz gegen Immuncheckpoint-Inhibitoren assoziiert.
Es ist noch ein weiter Weg von den sich mehrenden Erkenntnisse zum Mikrobiom und seinem Einfluss auf Krebserkrankungen bis hin zu klinischen Anwendungen. Aber das Feld bewegt sich vorwärts und wird mittlerweile als zukunftsweisender Forschungsbereich wahrgenommen und etabliert. Wichtige Herausforderungen sind laut Routy die Standardisierung von Untersuchungen, die Entwicklung von benötigten Technologien, das Teilen der Studiendaten und gemeinsame Definitionen.