Das Prostatakarzinom gehört mit rund 75.000 Neuerkrankungen jährlich zu den häufigsten malignen Erkrankungen des Mannes in Deutschland. Unter den Krebstodesursachen beim Mann stellt es die zweithäufigste Entität dar. 15.196 Männer verstarben im Jahr 2023 daran, was einer altersstandardisierten Sterberate von 17,3 pro 100.000 Einwohner in Deutschland entspricht [1].
Die Inzidenz des Prostatakarzinoms steigt mit fortschreitendem Lebensalter an, was angesichts der demografischen Alterungstendenz zunehmend an Bedeutung gewinnt. Gleichzeitig ermöglicht der technische Fortschritt dank multiparametrischer Magnetresonanztomografie (MRT) und der Positronenemissionstomografie (PET)/Computertomografie (CT) mit dem prostataspezifischen Membranantigen (PSMA) eine frühere und präzisere Diagnostik.
Die Definition des nmHSPC stammt aus dem Zeitalter der konventionellen Bildgebung. Historisch wurden so Patienten mit einem hormontherapienaiven Prostatakarzinom und einem PSA-Rezidiv ohne den bildmorphologischen Nachweis von Metastasen beziehungsweise ohne den Hinweis auf ein Lokalrezidiv beschrieben.
Mit der Einführung der sensitiven PSMA-PET/CT-Diagnostik begann eine neue Ära in der Metastasendetektion. In diesem Kontext sei darauf hingewiesen, dass die führenden Studien hinsichtlich der nmHSPC-Therapie auf konventioneller Bildgebung basierten und dadurch limitiert sind (z. B. im Rahmen der Studie EMBARK [2]). Das Thema nmHSPC stellt demnach eine Grauzone in der Uroonkologie dar und bietet ein potenziell vielversprechendes Forschungsfeld.
Diagnostik
Nach einer erfolgreichen kurativen Therapie des nmHSPC erfolgt die PSA-gesteuerte Nachsorge. Eine PSA-Elevation von ≥ 0,2 ng/ml nach der radikalen Prostatektomie mit einem bestätigten Anstieg in Folgemessungen weist auf ein biochemisches Rezidiv (BCR) hin. Nach der Strahlentherapie liegt der BCR-Grenzwert bei einer Abweichung über den Nadir um + 2 ng/ml (Definition der American Urological Association [AUA]) [3]. Das BCR kann bei bis zu der Hälfte der radikal behandelten Prostatakarzinompatienten innerhalb von zehn Jahren nach der Diagnose auftreten [4]. Bei auffälligem PSA-Verlauf ist eine weiterführende Bildgebung erforderlich, insbesondere vor der Einleitung einer Salvage-Therapie. Leitliniengemäß soll dafür eine PSMA-PET/CT eingesetzt werden (Tab. 1) [5].