Die Nutzung von Tieren in der Forschung hat ein denkbar schlechtes Image. Forscher und Forscherinnen fühlen sich missverstanden und bedroht, die öffentliche Diskussion um dieses wichtige und anspruchsvolle Thema ist dominiert von den extremen Positionen radikaler Tierversuchsgegner. Diese suggerieren der Öffentlichkeit eine enthemmte und nutzlose tierexperimentelle Forschung zum Ruhm und Reichtum gewissensloser Forscher und Forscherinnen zu Lasten der Tiere.
Wie konnte es zu so schlechten Voraussetzungen für einen sachlichen, faktenbasierten gesellschaftlichen Diskurs kommen? Ganz wesentlich hat dazu die mangelnde Transparenz und Kommunikation von Seiten der Wissenschaft über die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen, die Grenzen und die Bedeutung von tierexperimentellen Ansätzen beigetragen. Koordiniert und finanziert von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen ist am 6. September 2016 die Informationsinitiative „Tierversuche verstehen“ an den Start gegangen. Mit einer Website (www.tierversuche-verstehen.de) und anderen Aktivitäten richtet sich die Initiative an Öffentlichkeit, Politik und Medien, um umfassend und transparent über Tierversuche in der Forschung zu informieren. Sie leistet damit nun seit knapp zwei Jahren einen entscheidenden Beitrag dazu, die öffentliche Diskussion über Notwendigkeiten, Nutzen und Alternativen tierexperimenteller Forschung zu versachlichen.
Schlüsselwörter: Wissenschaftskommunikation, Tierversuche, Biologie, Medizin