Receiver Operating Characteristic (ROC)
Die ROC-Analyse wurde ursprünglich für die Flugabwehr im Zweiten Weltkrieg entwickelt: Radarempfänger (Receiver) sollten feindliche Flugzeuge von den Rauschsignalen auf dem Bildschirm unterscheiden. Als Operating Characteristic bezeichnete man Diagramme, in die die Trefferquoten gegen die Quoten der Fehlalarme bei unterschiedlichen Receiver-Einstellungen aufgetragen wurden.
Je höher der Schwellenwert für ein positives Signal gedreht wurde, desto sicherer konnte man ein Flugzeug vom Rauschen unterscheiden, aber desto leichter wurde ein Flugzeug auch übersehen. Der optimale Wert für die Schwelle lag am Scheitel der gekrümmten Kurve, da sich ab hier die Trefferquote im Vergleich zur Fehlalarmquote nicht mehr wesentlich verbessern ließ.
In der Medizin übernimmt der Labortest die Rolle des Receivers, und der Messwert entspricht der Höhe des Radarsignals. Die Trefferquote auf der y-Achse links entspricht rechts der Sensitivität für die korrekte Erkennung der Krankheit. Die Quote der Fehlalarme auf der x-Achse links entspricht dem Wert 1 – Spezifität. Das heißt im Klartext: Je spezifischer der Test, desto weniger „Fehlalarme“ treten auf.