Ganzheitlich denken

Prozessoptimierung im Labor

Der Kerngedanke jeder Prozessoptimierung im medizinischen Labor besteht darin, den Spagat zwischen hohen Qualitätsanforderungen, kurzen Antwortzeiten und geringen Kosten zu meistern. Dabei ist ganzheitliches Denken erforderlich, denn wer an einer der drei Stellschrauben dreht, muss die beiden anderen im Blick behalten: So geht isolierte Kostenoptimierung häufig mit Qualitäts- oder Geschwindigkeitsverlusten einher, eine Beschleunigung der Diagnostik durch POCT-Geräte kann  die Reagenzkosten erhöhen usw.
Das wohl wichtigste Schlagwort in diesem Kontext lautet Konsolidierung des Anforderungsspektrums und des Geräteparks. Die häufigsten, eiligsten und empfindlichsten Tests müssen vor Ort erbracht werden, alle übrigen kann man meist kostengünstiger von extern beziehen. Dabei sollten möglichst viele Inhouse-Tests auf möglichst wenigen Geräten eingerichtet werden. Geeignete Lösungen vom konsolidierten  Stand-alone-Analyzer bis zur umfassenden  Vollautomation für Analytik und Präanalytik werden auf dieser und den nächsten Seiten vorgestellt. In größeren Laboren ist bei der architektonischen Planung auf ausreichend große Räume, kurze Wege und klar definierte Probenströme zu achten.
Schließlich gehören IT-Systeme mit Komponenten für die Prozessüber­wachung und -steuerung sowie eine papierlose Testanforderung (Order Entry) zunehmend zu den Standardmaßnahmen einer zeitgemäßen Prozessoptimierung. Ein großes Thema ist derzeit die Vermeidung von Über- und Unterdiagnostik. Hier helfen Diagnostische Pfade in Form von Entscheidungsbäumen, die als Wenn-Dann-Regeln in der IT abgebildet und automatisiert abgearbeitet werden.

 

Kooperationen und Kommissionen

Ganzheitliches Denken beschränkt sich heute aber nicht mehr auf die eigenen vier Wände: Ebenso bedeutsam wie die Optimierung nach innen sind Kooperations- und Verbundprojekte zwischen Laboren, bei denen Outsourcing- und Insourcingaktivitäten gegeneinander abgewogen werden.
Im Krankenhaus gehört zur Prozessoptimierung ein institutionalisierter Informationsaustausch mit den Stationen. Hier ist das Labormanagement gefordert, durch die Einrichtung von Labor-, POCT- und Pfad-Kommissionen die Effizienz der Diagnostik zu verbessern. Wenn diese Kommunikation regelmäßig auf Augenhöhe stattfindet, entwickelt sich das Labor vom Wertelieferanten zum diagnostischen Partner.

 

Harald Maier
Kreiskliniken Altötting-Burghausen
h.maier@krk-aoe.de

 

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