Kongressbericht

Digitalisierung der Medien

Im Oktober 2016 fand in München der 15. Europäische Gesund­heitskongress unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Günter Neubauer statt (Organisation WISO Consulting, Berlin). Zu den Tagungsschwerpunkten zählte die Digitalisierung der Medizin. Der Geschäftsführer der Projektgesellschaft gematik, Alexander Beyer, berichtete über die elektronische Gesundheitskarte, laut Medien das „größte Pannen­projekt der Nachkriegsgeschichte“: Inzwischen habe immerhin jeder Versicherte eine eGK, die aber immer noch nicht viel leiste.
Durch das E-Health-Gesetz von 2016 werde nun politischer Druck ausgeübt, um den Prozess durch Sanktionen zu beschleunigen. Das erste Ziel für 2016 sei erneut verfehlt worden, da der Funktionsnachweis der eGK bis zum 30.6. nicht gelang, aber bis 30.6.2017 dürfen nun (sanktionsfreie) Maßnahmen zur Behebung ergriffen werden.
Selbstverständlich stand auch „Big Data“ auf der Agenda. Der bayerische Datenschutzbeauftragte Prof. Thomas Petri benannte Chancen und Risiken recht konkret („Hoffnung auf bessere Krankenversorgung durch Algorithmen“ versus „Intransparenz der Auswertungen für die Patienten“), doch Berichte über wirklich greifbare und nützliche Big-Data-Anwendungen waren auch auf dieser Tagung dünn gesät. Am ehesten könnten wohl Krankenkassen durch komplette Digitalisierung ihrer Prozesse Kosten sparen und Services verbessern.

gh