Automation in der Pathologie

Effizienter, automatisierter Workflow mit digitalen Tissue Micro Arrays

Tissue Micro Arrays (TMA) bieten die Möglichkeit, Hunderte von Gewebeproben zeit- und kosteneffizient zu untersuchen. Dazu werden kleine Gewebesäulen aus dem in einen Paraffinblock eingebetteten Gewebe (Spenderblock) ausgestanzt und in einen sogenannten Empfänger­block überführt, der über 500 solcher Gewebesäulen enthalten kann. Vom Empfängerblock können dann histo­logische Schnitte zu den unterschiedlichsten Fragestellungen angefertigt werden.

Zahlreiche Anwendungsgebiete

TMA-Systeme eignen sich ideal für Biobanking und Archivierung, zur Qualitätssicherung von IHC-Reagenzien und Antikörpern sowie zum Erstellen von On-Slide-Kontrollen. In der Krebsforschung sind TMAs zudem ein unerlässliches Werkzeug zum Erstellen von Tumor­arrays. Mit den TMAs eröffnet sich ein großes Einsparpotenzial an Zeit und an Färbe- bzw. Markierungsreagenzien. Hunderte verschiedener Gewebeproben können identisch markiert und verglichen werden. Die Gewebeschnitte lassen sich effizienter nutzen, insbesondere bei geringer Probenmenge. Je nach Färbung – FISH, mRNA-ISH oder IHC – erlauben Tissue Micro Arrays eine Analyse auf DNA-, RNA- oder Protein-Level.
Durch die Automatisierung und Digitalisierung wird der TMA-Workflow optimiert, in die Laborroutine integriert und die absolut reproduzierbare Transfergenauigkeit sichergestellt.

TMA Master II und TMA Grand Master

Mit dem TMA Master II bietet Sysmex ein kompaktes halbautomatisches Gerät für geringere Probenaufkommen an; der vollautomatische TMA Grand Master ist mit bis zu 60 Spender- und 12 Empfängerblöcken für den Routinebetrieb ausgelegt.


Digitaler TMA-Workflow

1.  Auswahl der Gewebeproben
Vom eingebetteten Gewebe werden HE-gefärbte Schnitte hergestellt und mit einem Slide-Scanner digitalisiert – je nach Probenaufkommen mit dem Pannoramic DESK für wenige Schnitte oder mit dem Hochdurchsatzgerät Pannoramic 250 Flash III für den Routinebetrieb.
2.  TMA-Markierung im CaseViewer
Die digitalisierten Objektträger werden im CaseViewer begutachtet. Dort können direkt TMA-Marker gesetzt werden, die festlegen, aus welchem Gewebeareal die Proben für das TMA transferiert werden sollen.
3.  Übernahme der Markierungen auf den Spenderblock
Die ausgewählten Spender- und Empfängerblöcke werden in das TMA-Gerät eingelegt und die zugehörigen digitalisierten Schnitte automatisch geladen. Mithilfe der Slide-Overlay-Funktion der TMA Master-Software erfolgt eine schnelle und punktgenaue Übertragung der TMA-Markierungen von den Slides auf die Spenderblöcke.
4.  Gewebetransfer
Markierte Gewebestanzen werden automatisch in den Empfängerblock übertragen. Beim TMA Grand Master erfolgt das Bohren und Stanzen gleichzeitig, um die Prozessdauer zu minimieren.
Als Ergebnis erhält der Pathologe den fertigen Empfängerblock, der über 500 verschiedene Gewebeproben enthalten kann.

Die Vorteile des Digitalen TMA auf einen Blick
• Qualitätssicherung durch Barcode-Erkennung
• Probennachverfolgung mittels Microsoft Excel
• Zeitersparnis durch Automation
• Standardisierter und präziser Arbeitsablauf
• Einsparpotenzial bei Reagenzien