Fachwissen ist nicht alles!

Um ein Labor, eine Praxis oder eine Krankenhausabteilung erfolgreich zu leiten, bedarf es neben fachlicher Expertise auch Führungs- und Personalmanagementkompetenzen. Vom 13.09.–18.09.2021 bietet das DIW-MTA den Kurs „Führung, Organisation, Personal- und Organisationsentwicklung“ online via ZOOM an, um (zukünftigen) Leitungskräften das notwendige Knowhow zur erfolgreichen Aufgabenbewältigung zu vermitteln. 
Neben Themen wie Kommunikation für Führungskräfte, Mitarbeiterführung, Personal- und Teamentwicklung, Entscheidungslehre und Führungskompetenz werden auch die Grundlagen der Organisationslehre und Organisationsentwicklung thematisiert, die das erfolgreiche Arbeiten im Labor, Praxis oder Krankenhaus maßgeblich determinieren. Erfahrene Dozierende vermitteln den Inhalt spannend und praxisnah. 
Die Anmeldung zu dem Kurs erfolgt wie gewohnt über unsere Kommunikationsplattform Stud.IP (studip.diw-mta.de/). 
Weitere Informationen erhalten Sie unter info[at]diw-mta[dot]de oder +49 30 338 440 64.

Dr. Wiebke Bruns
info[at]diw-mta[dot]de


Prof. Jürgen Ruland mit Leibniz-Preis der DFG geehrt

Mit großem Stolz haben das Präsidium sowie die Mitglieder der DGKL die Verleihung des Leibniz-Preises an Prof. Dr. Jürgen Ruland, Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Pathobiochemie am Klinikum rechts der Isar der TU München, vernommen. 
Der Immunologe und Labormediziner hat die bedeutendste deutsche Forschungsförderung für seine wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Signaltransduktion in Immun- und Tumorzellen erhalten. Dabei hat er zusammen mit seiner Arbeitsgruppe relevante Mechanismen erforscht, die die Erkennung von Pathogenen durch Immunzellen beeinflussen und eine effektive Immunantwort auslösen. 
Des Weiteren untersucht er mit seinem Team, wie es durch fehlgeleitete Signale in den Blutzellen zur malignen Transformation dieser und somit zur Entstehung von Lymphomen und Leukämien kommen kann und im weiteren Verlauf, wie diese Erkenntnisse für die Therapie von Krebserkrankungen des Blutsystems hilfreich eingesetzt werden können.

Dr. Janine Dokas, wissenschaftliche Referentin 
dokas@dgkl.de


Risiko- und Projektmanagement im Labor

Die Pandemiebefürchtungen vergangener Jahre haben sich dramatisch bewahrheitet – und die Labormedizin ist mittendrin – und weit weg von „business as usual“.

SARS-CoV-2 hat uns gezeigt, dass das medizinische Labor – neben Weiterentwicklung fachlicher Kompetenzen – das Risiko­management und die Umsetzung ganzer Prozesse 
beherrschen muss. Dies benötigt Expertise unter Berücksichtigung fachlicher Erfordernisse. Es ist daher unabdingbar, dass die Führung privater wie auch öffentlicher Laboratorien betriebswirtschaftliche und organisatorische Aspekte adäquat berücksichtigt. An das Labor der Zukunft werden aber weitergehende, globale Anforderungen gestellt. Trends, die uns betreffen und beeinflussen, sind die zunehmende Komplexität, Automatisierung, Digitalisierung und ortsunabhängige Arbeit. Aber auch Bedürfnisse des asiatischen Raumes, Präzisions- und eMedicine. 
Für meinen Nachfolger im SULM-Präsidium per Juli 2021, Dr. phil. Philipp Walter, bleibt es also spannend; ich wünsche ihm viel Erfolg dabei, die SULM in die Zukunft zu führen. Herzlich willkommen, Philipp!

Prof. Dr. med. Wolfgang Korte
wolfgang.korte[at]zlmsg[dot]ch


Marktvolumen der IVD-Branche 2020 stark gestiegen

Der Markt für In-vitro-Diagnostika in Deutschland ist im Jahr 2020 um 25,9 Prozent gewachsen, gab der Verband der Diagnostika-Industrie (VDGH) bekannt. „Das Ergebnis ist auf das enorme Testaufkommen in der Corona-Pandemie zurückzuführen“, sagt der VDGH-Vorstandsvorsitzende Ulrich Schmid. Die Marktdaten der IVD-Branche ermittelt der Verband auf Basis seiner repräsentativen Umsatzerhebungen unter den Mitgliedsunternehmen.
Das Marktvolumen der IVD-Branche ist im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 500 Mio. Euro auf insgesamt 2,745 Mrd. Euro gestiegen. „Allein die Infektionsdiagnostik machte im Jahr 2020 mit fast 900 Mio. Euro rund 32 Prozent des gesamten IVD-Marktes aus“, so Schmid. Vor allem der Bedarf an PCR- und Antigen-Schnelltests zum direkten Nachweis des Coronavirus SARS-CoV-2 schlägt zu Buche. Dagegen steht die Routinediagnostik unter Druck: Hier lagen die Umsatzrückgänge des Jahres 2020 zwischen 2 und 16 Prozent.
Ein ähnliches Ausnahme-Ergebnis verzeichnet die Life-Science-Research-Branche (LSR). Das Wachstum lag im Jahr 2020 bei mehr als 22 Prozent.
 
Gabriele Köhne
koehne[at]vdgh[dot]de


Life Science Cluster (LSC) Oberhavel: Pandemiebewältigung durch lokale Vernetzung

Flächenmanagement, Vernetzung, Vermarktung und Fachkräftesicherung: Das sind die Kernpunkte des Life Science Clusters (LSC) Oberhavel, der – koordiniert durch das DiagnostikNet-BB, die co:bios Stiftung und den bbb Biotechnologieverbund Berlin-Brandenburg e. V. – die ortansässigen Unternehmen der In-vitro-Diagnostik (IVD), Medizintechnik und Wirkstoffentwicklung unterstützt.

Aktuell geht das virtuelle Testzentrum homeDX an den Start. Bürger*innen können deutschlandweit über www.homeDX.de geprüfte Antigen-Schnelltests für zu Hause oder die Arbeit bestellen und ihren Test unkompliziert und qualifiziert online begutachten lassen. homeDX ist ein Produkt vieler Beteiligter der Region Oberhavel: IVD-Experten haben das Tool als DiGA konzipiert, Träger sind das DiagnostikNet-BB sowie das IMDB (Institut für Molekulare Diagnostik und Bioanalytik); das KH Labor stand beratend zur Seite. Die Umsetzung oblag der Digitalagentur giftGRÜN. Derzeit laufen Pilotprojekte, so unter der Schirmherrschaft des Bezirks Berlin-Mitte und der örtlichen IHK. 

Software steht zudem im Fokus der nächsten Fortbildungen des LSC: So finden am 16.6. und 23.6. Webinare zum Thema „Abgrenzung und Qualifizierung von Software als Medizinprodukt/IVD“ statt. Weitere Infos unter www.oberhavel-lifesciences.de.

Andy Zajimovic | Standortmanager
Life Science Cluster (LSC) Oberhavel
Tel. +49 176 46 74 49 65
a.zajimovic@diagnostiknet-bb.de 

 


Neuer Ringversuch: G6PDH

Der Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel (G6PD-Mangel) ist ein vererbter Stoffwechseldefekt der Erythrozyten. Es ist die weltweit häufigste Enzym-Mangelerkrankung. Der Defekt führt dazu, dass die für den Sauerstofftransport im Blut notwendigen Erythrozyten unter bestimmten Bedingungen sehr schnell im Blutkreislauf zerfallen und damit nicht mehr funktionstüchtig sind. In der Folge kann es akut innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen zu einer Anämie, einer sogenannten hämolytischen Krise, mit der Notwendigkeit einer Bluttransfusion kommen. Eine hämolytische Krise kann durch bestimmte Nahrungsmittel (Favabohne – Favismus) oder Medikamente und gelegentlich auch durch fieberhafte Infektionen ausgelöst werden. 
INSTAND e. V. führt einen neuen Ringversuch zur Bestimmung von G6PDH (Gruppe 279) durch; interessierte Labore können sich bis zum 06.08.2021 über RV-Online (https://rv-online.
instandev.de) anmelden. Die Kosten für den Ringversuch betragen 150 € und zusätzliche Probensätze können bei Bedarf für 120 € erworben werden. Der Versand der zwei lyophilisierten Vollblut-Proben erfolgt am 06.10.2021. Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne unter: instand[at]instand-ev[dot]de


INSTAND e.V.
instand[at]instand-ev[dot]de


Chancen von Antikörpertests nutzen

Impfungen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 sollen über Antikörpertests medizinisch noch besser abgesichert werden. Der Berufsverband Deutscher Laborärzte wirbt bei den Anbietern von Coronavirus-Antikörpertests für die größtmöglichen Anstrengungen, um perspektivisch allgemein anerkannte Grenzwerte zu definieren. Konkret muss festgelegt werden, bei welchen Nachweiswerten eine Person als sicher geschützt gilt gegen die Infektion bzw. einen schweren Krankheitsverlauf. Damit könnten die Antikörpertests in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen werden. 

Mit den Lockerungen für vollständig Geimpfte, aber auch für Genesene, hat die Zahl der in den fachärztlichen Laboren angeforderten COVID-19-Antikörpertests stark zugenommen. Geimpft? Infektion überstanden? Neben entsprechenden Nachweisen könnte über Antikörpertests der beste Zeitpunkt für eine Nachimpfung festgelegt werden. Zudem ließen sich Impfschemata mit unterschiedlichen Vakzinen für die Erst- und Zweitimpfung verlässlich beurteilen.

Jens Philipp Michalke, Geschäftsführer 
buero-berlin[at]bdlev[dot]de


Deutsche Biotechnologiebranche wächst
 

Die deutsche Biotechnologiebranche ist 2020 so stark gewachsen wie seit Jahren nicht mehr. Dies geht aus einer Umfrage unter den 687 privaten Biotech-Unternehmen hervor, die der Biotechnologiebranchenverband BIO Deutschland veröffentlicht hat. Einschließlich der 23 öffentlichen, börsennotierten Unternehmen stieg der Umsatz der Gesamtbranche um 36 Prozent und die Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) um 37 Prozent. Auch der Zuwachs an Arbeitsplätzen ist mit insgesamt zehn Prozent hoch. 

Keine Bewegung ist bei der Anzahl der Unternehmen in Deutschland zu sehen. Diese stagniert mit einem Plus von lediglich einem Prozent. Der Umsatz der börsennotierten Biotechnologieunternehmen trägt rund 50 Prozent zum starken Gesamtergebnis bei. 
Oliver Schacht, Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland, kommentierte die Ergebnisse: „Wir freuen uns über die sehr positive Entwicklung der Umsätze und der FuE-Investitionen. Diesen Trend führen wir aber nicht nur auf den hohen Bedarf von biotechnologischen Produkten zur Eindämmung von SARS-CoV-2 zurück. Die Biotechnologie bietet als Schlüsseltechnologie wichtige Lösungen für viele Lebensbereiche an. Das Potenzial ist riesig. Mit den richtigen Rahmenbedingungen könnten wir in den nächsten Jahren zahlreiche weitere Biotech-Leuchttürme neben BioNTech und CureVac in Deutschland sehen.“

Dr. Claudia Englbrecht
englbrecht[at]biodeutschland[dot]org


Kritik an der Absenkung der SARS-CoV-2-PCR im EBM 

Während die Zahlen zeigen, dass die dritte Welle der SARS-CoV-2-Infektionen in Deutschland wohl gebrochen ist und sich Bürger*innen der wiedergewonnenen Freiheiten erfreuen können, gibt es auch Grund für Ärger und Unverständnis bei den Fachärzt*innen im Labor. Denn erneut hat der Erweiterte Bewertungsausschuss die Kostenerstattung für die SARS-CoV-2-PCR-Testung herabgesetzt. 
„Das ist eine Geringschätzung der Leistungen unserer Mitarbeiter*innen in den Laboren zur Eindämmung der Pandemie“, sagt Evangelos Kotsopoulos, Vorstand im ALM e. V. Vorständin Nina Beikert pflichtet bei: „Die gesetzlichen Krankenkassen tragen damit den Streit um die Kosten ein weiteres Mal auf dem Rücken derjenigen aus, die alles tun, um die Pandemie in den Griff zu bekommen, und lassen dabei völlig offen, auf welcher betriebswirtschaftlichen Kalkulationsgrundlage entschieden worden ist.“ Die Kostenerstattung für die SARS-CoV-2-PCR-Tests wurde zum 1. Juli 2021 auf Euro 35,00 festgelegt, „ohne sich an den für die Leistungserbringung in der flächendeckenden und wohnortnahen Versorgung tatsächlich anfallenden Kosten zu orientieren“, betont der 1. Vorsitzende Dr. Michael Müller. „Hier wurde erneut eine rein willkürliche Entscheidung ohne Beteiligung der Berufsverbände getroffen und innerhalb eines Jahres der Goldstandard der Labordiagnostik in der Corona-Pandemie um insgesamt über 40 Prozent abgewertet“, ärgert sich auch der stellvertretende ALM-Vorsitzende Prof. Jan Kramer. 


Cornelia Wanke, Geschäftsführerin
c.wanke[at]alm-ev[dot]de