mHSPC - 44-Monats-Follow-up bestätigt: Apalutamid + ADT verlängert Überleben
Die beim ASCO-GU 2021 vorgestellte finale Analyse der TITAN-Studie bestätigte den signifikanten Überlebensvorteil der Interimsanalyse, die Anfang 2020 zur Zulassung von Apalutamid beim metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinom (mHSPC) geführt hatte. Der Benefit zeigte sich in nahezu allen präspezifizierten Subgruppen. Eine alleinige Androgen-Deprivationstherapie (ADT) sei nun definitiv keine Option mehr, so Prof. Axel Merseburger, Lübeck, auf einer Online-Fachpressekonferenz.
„Wir sehen derzeit eine steigende Zahl an Patienten mit initialer Metastasierung oder biochemischem Rezidiv“, konstatierte Merseburger. Die TITAN-Studie, die bei Patienten mit mHSPC eine ADT mit oder ohne zusätzlichem Apalutamid (Erleada®) verglichen hatte, sei eine All-Comer-Studie gewesen, habe sie doch ein sehr breites Patientenkollektiv zugelassen. In einer 1:1-Randomisierung erhielten die 1.052 Patienten zusätzlich zur ADT entweder Apalutamid oder Placebo.Bereits in der Interimsanalyse hatte die Studie ihre beiden primären Endpunkte erreicht: Ergänzend zur ADT gegebenes Apalutamid verlängerte das Überleben ohne radiographischen Progress (HR 0,48; p < 0,001) und das Gesamtüberleben (OS) (HR 0,67; p = 0,005) signifikant [1].
Bei der finalen Analyse war die Nachbeobachtungszeit von im Median 44 Monaten um mehr als 20 Monate länger als in der primären Analyse der TITAN-Studie [2]. Die beim ASCO-GU vorgestellten Daten zeigten weiterhin ein signifikant verlängertes OS durch zusätzliches Apalutamid: In diesem Arm war das mediane OS noch immer nicht erreicht; im ADT/Placebo-Arm lag es bei 52,2 Monaten, was einer Risikoreduktion von 35 % entspricht. Damit bestätigte sich der Überlebensvorteil der Interimsanalyse trotz der fast 40%-igen Cross-over-Rate aus dem ADT- in den ADT/Apalutamid-Arm nach Entblindung der Studie.
Als neuer Endpunkt wurde bei der finalen Analyse die Zeit bis zur Entwicklung einer Kastrationsresistenz eingeführt. Auch diese wurde durch ADT/Apalutamid signifikant verlängert (HR 0,34; p < 0,0001). Merseburger: „Es ist wichtig, die Therapie frühzeitig zu intensivieren. Was man anfangs verliert, wenn man nur mit einer ADT behandelt, das holt man nicht mehr auf.“
Mascha Pömmerl
Online-Fachpressekonferenz „Finale Analyse der TITAN-Studie bestärkt Einsatz von ERLEADA® im mHSPC und gibt positive Hinweise zur Sequenz“ anlässlich des ASCO-GU 2021 am 24.02.2021, veranstaltet von Janssen-Cilag GmbH.