Wie Thill berichtete, ergab eine aktuelle Subgruppenanalyse der MONARCH-2-Studie, dass Frauen mit fortgeschrittenem HR+, HER2– Brustkrebs, die nach (neo-)adjuvanter endokriner oder endokriner Erstlinientherapie einen Progress erlitten hatten, auch dann erheblich von Abemaciclib (Verzenios®) plus Fulvestrant profitieren können, wenn sie klinische Charakteristika für eine ungünstige Prognose aufweisen [2, 3].
Vorab war bereits in der Gesamtpopulation unter Abemaciclib/Fulvestrant gegenüber Placebo/Fulvestrant eine signifikante Verlängerung des medianen Gesamtüberlebens (OS) um 9,3 Monate (HR 0,757) und des medianen progressionsfreien Überlebens (PFS) um 7,6 Monate (HR 0,536) nachgewiesen worden [4].
Auch bei viszeraler Metastasierung und endokriner Resistenz gut wirksam
Laut Thill konnte nun gezeigt werden, dass Subgruppen mit ungünstiger Pro-gnose wie etwa Frauen mit viszeraler Metastasierung (OS: HR 0,819) oder primärer endokriner Resistenz (OS: HR 0,583) deutlich profitierten [2]. Auch Patientinnen mit PIK3CA-Mutation – ebenfalls ein Indikator für eine ungünstige Prognose – hatten einen Überlebensvorteil von der kombinierten Behandlung (PIK3CA-Mutation: HR 0,57; PIK3CA-Wildtyp: HR 0,56), wobei das absolute OS bei Patientinnen ohne Mutation in beiden Studienarmen länger war [3].
Weiterhin zeigten sich unter der Therapie mit Abemaciclib Vorteile im Hinblick auf die Zeit bis zur Chemotherapie (TTC), auf das chemotherapiefreie Überleben und auf den Zeitraum ab Randomisierung bis zum zweiten Progress unter der Folgetherapie.
Abemaciclib hat sich somit bei einem breiten Spektrum von Patientinnen mit ungünstiger Prognose als wirksam erwiesen – bei guter Verträglichkeit und Erhalt der Lebensqualität. Diese Erkenntnisse können im klinischen Alltag Berücksichtigung finden.
Claudia Schöllmann