„Man sollte alle Patientinnen und Patienten mit einem GI-Tumor auf MSI-H testen, bevor man anfängt zu behandeln.“
Die Testung auf eine hohe Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H) ist Voraussetzung für den Einsatz einiger Immuncheckpoint-Inhibitoren in verschiedenen Indikationen. Mikrosatelliten sind kurze DNA-Sequenzen, bei denen es während der DNA-Replikation besonders häufig zu Basenfehlpaarungen kommt. Verantwortlich für die Korrektur solcher Fehler sind Mismatch-Reparatur(MMR)-Proteine. Folge einer defekten Mismatch-Reparatur (dMMR) ist MSI-H. Trillium Krebsmedizin sprach mit dem Gastroenterologen und Internisten Prof. Christoph Roderburg über die Bedeutung des Biomarkers für die Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren sowie über Perspektiven für die Immuntherapie bei verschiedenen gastrointestinalen Tumoren.
Herr Professor Roderburg, MSI-H ist eigentlich ein Hinweis auf das Vorliegen einer Mismatch-Reparatur-Defizienz (dMMR). Bei einem solchen Gendefekt im DNA-Reparatursystem liegt ja meist auch eine Hypermutabilität der Tumorzellen vor. Haben MSI-H/dMMR-Tumoren immer auch eine insgesamt erhöhte Mutationslast?