NCCN-Leitlinie empfiehlt Genexpressionstest
Das US-amerikanische National Comprehensive Cancer Network (NCCN) hat in seiner aktualisierten Leitlinie 2018 zur Behandlung des invasiven Mammakarzinoms den Genexpressionstest Oncotype DX Breast Recurrence Score® in die Kategorie „preferred” eingeordnet. Der Test sollte demnach angewendet werden, um bei nodal-negativen Patientinnen mit frühem Brustkrebs den Nutzen einer Chemotherapie vorherzusagen (Evidenzlevel 1, Stufe „strongly consider“). Mit dem Update reagiert die Leitlinienkommission des NCCN auf die Veröffentlichung der Ergebnisse der TAILORx-Studie im Juni 2018 [1]. Diese weltweit größte Studie zur adjuvanten Behandlung von Brustkrebs, an der 10.273 Frauen an 1.100 Zentren in sechs verschiedenen Ländern teilgenommen hatten, hatte gezeigt, dass sich mit dem Test die Mehrzahl der Frauen mit frühem Brustkrebs identifizieren lässt, die keinen Nutzen von einer zusätzlichen Chemotherapie haben. Außerdem wird auch der kleinere Anteil an Patientinnen erkannt, für die eine zusätzliche Chemotherapie erforderlich ist. Das NCCN nimmt den Oncotype DX darüber hinaus in seinen Algorithmus für Chemotherapien bei Patientinnen mit Mikrometastasen und ein bis drei befallenen Lymphknoten auf.
Literatur
Giordano SH et al. NCCN Guidelines Updates: Breast Cancer. J Natl Compr Canc Netw 2018; 16(5S): 605-10.
red
NCCN-Leitlinie zum SCLC und Hodgkin-Lymphom
Ebenfalls vom NCCN gibt es eine neue Version von Leitlinien zum kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC) und zum Hodgkin-Lymphom.
In der Aktualisierung der SCLC-Leitlinie (Version 2.2018) geht es schwerpunktmäßig um aktuelle Entwicklungen in den Bereichen der Immuntherapie, der systemischen und der Strahlentherapie. Außerdem wurden neue Kapitel zu den Themen "Zeichen und Symptome des SCLC" und "Prinzipien der pathologischen Untersuchung" hinzugefügt.
Die Aktualisierung der Leitlinie zum Hodgkin-Lymphom fokussiert vor allem auf die Behandlung des rezidivierten bzw. refraktären klassischen Hodgkin-Lymphoms. Naturgemäß muss man Diskrepanzen zwischen US-amerikanischen und deutschen Vorgaben beachten, weil es vor allem bei der Behandlung fortgeschrittener Stadien hier markante Unterschiede gibt.
red
Literatur
1. Kalemkerian GP et al. J Natl Compr Canc Netw 2018; 16: 1171–82.
2. Hoppe RT et al. J Natl Compr Canc Netw 2018;
16: 245–54.