Brustkrebs-Typisierung: Reproduzierbarkeitsstudie publiziert

In der Brustkrebsdiagnostik ist die präzise Subtypisierung von Tumoren entscheidend, wenn es um die Wahl einer geeigneten Therapie für die Patientin geht. Der innovative diagnostische In-vitro-Test MammaTyper® von BioNTech Diagnostics ermöglicht nicht nur eine sehr präzise, sondern auch eine hoch reproduzierbare, quantitative und einfach durchzuführende Subtypisierung von Brustkrebstumoren. Dies bestätigt die internationale multizentrische MammaTyper®-Reproduzierbarkeits­studie [1], die aktuell publiziert und im Rahmen des Senologiekongresses 2017 vorgestellt wurde.

Derzeit werden bei Brustkrebs gemäß der St.-Gallen-Kriterien 2013 die Biomarker Östrogenrezeptor (ER), Progesteronrezeptor (PR), humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 2 (HER2) und der Proliferationsmarker Ki-67 mittels immunhistochemischer Verfahren (IHC) bzw. der Fluoreszenz- und Chromogen-in-situ-Hybridisierung (FISH/CISH) bestimmt. Diese Methoden untersuchen den Biomarker-Status an in Formalin fixierten und in Paraffin eingebetteten (FFPE) Tumorproben. Die Analytik erfolgt durch die spezifische Anfärbung der Proteine mithilfe von markierten Antikörpern. Die Färbungen bzw. der Färbegrad wird entweder visuell per Mikroskop oder automatisch durch entsprechende Geräte bestimmt. 

Immunhistochemische Verfahren sind nach Ansicht von Prof. Dr. Zsuzsanna Varga, Universitätsspital Zürich, allerdings nur bedingt standardisierbar und erlauben nur eine eingeschränkte Quantifizierbarkeit. Dies erschwere die Vergleichbarkeit von Immunfärbungen, insbesondere hinsichtlich des wichtigen Proliferationsmarkers Ki-67. Bei der Bestimmung mittels IHC weise dieser Biomarker die stärksten Inter- und Intra-Beobachter-Schwankungen auf, erklärte Varga. Der Proliferationsmarker Ki-67 hat jedoch eine Schlüsselfunktion in der Unterscheidung zwischen Luminal-A- und Luminal-B-Tumoren und bildet daher für den Onkologen eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Wahl einer individuell geeigneten Therapie.

Ein neuer Ansatz ist die molekulare Bestimmung der mRNA-Expression der Biomarker mittels der RT-qPCR-Methode (Reverse Transkription/quantitative Echtzeit-Polymerasekettenreaktion). Die aktuell veröffentlichte Studie ging der Frage nach, ob die Bestimmung der mRNA-Expression der Gene ERBB2, ESR1, PGR und MKI67 mit dem diagnostischen In-vitro-Test MammaTyper® zuverlässige und reproduzierbare Ergebnisse liefert. Die Daten belegen, dass der Test – unabhängig vom Ort, vom Zeitpunkt, von den verwendeten Geräten und von der ausführenden Person – nahezu identische Ergebnisse liefert [1]. „Die Studie beweist die hervorragende Reproduzierbarkeit von MammaTyper®. Damit hat MammaTyper® das Potenzial, die Qualität und Zuverlässigkeit der Brustkrebsdiagnostik deutlich zu verbessern“, fasst die Studienleiterin und Erstautorin Prof. Varga zusammen.

Bettina Baierl

Literatur

1. Varga Z et al. An international reproducibility study validating quantitative determination of ERBB2, ESR1, PGR and MKI67 mRNA in breast cancer using MammaTyper®. Breast Cancer Res 2017; 19: 55.

Pressedinner „MammaTyper® – neuer Standard für reproduzierbare Brustkrebstypisierung?“ am 30.06.2017 in Berlin, veranstaltet von BioNTech Diagnostics GmbH, Mainz.